Regionaler Ausbildungsmarkt bietet gute Chancen für den Berufsstart

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Foto: Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. V.l. abgebildet sind H. Hindenburg H. Küssenrow und H. Krämer.

Der Ausbildungsmarkt in Bonn und dem Kreis Rhein-Sieg bietet Jugendlichen gute Chancen für den Berufsstart. Das hat die 20. Bonner Ausbildungsbörse am 16. März in der Stadthalle Bad Godesberg gezeigt.

Rund 3.000 junge Menschen aus der Region haben die gemeinsam von der Agentur für Arbeit, der IHK und der Kreishandwerksschaft organisierte Börse letzten Donnerstag besucht. Sie konnten sich dort bei mehr als 130 lokalen Arbeitgebern über Ausbildungsmöglichkeiten informieren und ihre Fähigkeiten in einem Berufsparcours testen.

Da der Ausbildungsmarkt sich zunehmend zu einem Bewerbermarkt entwickelt, sei es wichtig auf die vielfältigen Chancen hinzuweisen, unterstrich Manfred Kusserow, Geschäftsführer Operativ von der Agentur für Arbeit Bonn Rhein/Sieg.

Jürgen Hindenburg, IHK Geschäftsführer für Berufsbildung und Fachkräftesicherung, stellte heraus, dass im vergangenen Jahr die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze in der Region auf ein Rekordhoch gestiegen ist.

In dem Podcast Interview geben die Veranstalter der Bonner Ausbildungsbörse Auskunft über die Situation und Perspektiven im lokalen Ausbildungsmarkt sowie Ratschläge zur Berufswahl im Zeichen der Digitalisierung und Industrie 4.0.

https://soundcloud.com/bonnections/ausbildungsmarkt-bonn-rhein-sieg

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in vergangenen Jahren dramatisch gewandelt.

„Vor 20 Jahren hatten wir die Situation, dass es noch viele Warteschleifen gab mit unversorgten Jugendlichen“, sagt Hindenberg. „Heute sieht es so aus, dass wir 500 Ausbildungsplätze (im vergangenen Jahr) nicht besetzen konnten und die Betriebe einen ganz starken Bedarf an Fachkräften haben. Einige 10.000 (Mitarbeiter) scheren dieses Jahr in der Region aus und müssen nachbesetzt werden.“

Bei der Börse ging es den Veranstaltern nicht nur darum, für die duale Ausbildung zu werben, sondern auch junge Frauen für Tech-Berufe zu begeistern und Branchen bekannt zu machen, die einen starken Bedarf haben. Die Region habe einen großen Bedarf in der IT Technologie (von der Anwendungsentwicklung bis zur Systemintegration), im Handel, Gastronomie- und Lebensmittelbereich.

„In St. Augustin entsteht ein Einkaufszentrum, wo über 600 Mitarbeiter gesucht werden. Wir sind eine Wachstumsregion. Wir brauchen Fachkräfte in nahezu allen Bereichen“, sagt Hindenburg.

Die Berufswahl sei nach wie vor sehr geschlechtsspezifisch bestimmt, so Manfred Küsserow von der Agentur für Arbeit. „Mädchen streben Berufe im kaufmännischen Bereich an, und bei den Jungs ist der Beruf des KFZ-Mechatronikers immer noch auf Platz Eins“, sagt er.

Auch in den Zeiten der digitalen Transformation gelte eine gewerblich-technische Ausbildung immer noch als eine solide Basis, und in allen Bereichen des Handwerks würden Nachwuchskräfte gesucht.

„Wer sich heute für eine duale Bildung im Handwerk entscheidet, gehört morgen zu den gefragten Fachkräften, die so dringend benötigt werden“, sagt Oliver Krämer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkschaft. „Das Handwerk wird immer interessanter für Abiturienten, aber auch für Studienabbrecher und Frauen.“

Neben der jährlichen Ausbildungsbildungsbörse bietet die Agentur für Arbeit vielerlei Angebote zur Berufsorientierung an. Dazu zählen das Berufs- und Informationszentrum,  Veranstaltungen wie den kommenden Boys und Girls Day am 27. April und die Azubi-Welt App.

Ralf Steinhauer, der Bereichsleiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, gibt dazu nähere Auskunft am Ende des Postcast Interviews (ab 11.30 min). Die duale Ausbildung betrachtet er als eine Grundqualifikation für die künftige 4.0. Arbeitswelt. „Wer eine gesunde Basis hat, wird sich in anderen Berufen schneller und leichter zurechtfinden“, sagt Steinhauer.

Er rät Jugendlichen, sich grundlegend zu orientieren und herauszufinden, was ihren persönlichen Neigungen entspricht und woran sie Spaß haben: „Also nicht auf dem Herdentrieb hören, sondern auf das, was man selbst im Bauch im Gefühl hat.“

Offenlegung: Die Autorin ist die Mutter einer 15-jährigen Schülerin, die in einer Schulprojektwoche den YoungBonn Blog entwickelt hat. Die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg hat mit YoungBonn kooperiert zur social media Verbreitung von Info über die Ausbildungsbörse.

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