Dass Ahnenforschung kein trockenes Thema ist, sondern immer von Menschen erzählt, zeigt unser heutiger #BonnerBlogger und nutzt dafür nicht nur das Schreiben, sondern digitalisiert auch historische Materialien wie Feldpostkarten und Fotos. Ein spannendes Projekt:
Name/Alter/seit wann in Bonn (bitte mit Stadtteil)?
Mein Name ist Christian Mack, ich bin 31 Jahre alt und seit 2012 in Bonn gemeldet. Aufgewachsen bin ich ganz in der Nähe, auf der anderen Seite des Rheins. Heute wohne ich in Bonn-Endenich. Zivildienst und Studium fanden vorher schon in Bonn statt, meine Freizeitgestaltung schon immer. ;-)
Blog-Name und -Adresse (URL):
Mein Blog nennt sich „Opas Krieg“ und ist unter www.opaskrieg.de erreichbar.
Thema Deines Blogs (geschäftlich oder privat?):
Auf opaskrieg.de zeichne ich das Schicksal meines Großvaters Franz Mack während des Ersten Weltkriegs nach. Er war als Infanterist an der Westfront und hat von dort regelmäßig Feldpostkarten an seine Familie nach Nürnberg geschickt. Diese Feldpostkarten gehen im Blog (automatisiert) 100 Jahre nachdem Opa sie abgeschickt hat online. Außerdem gibt es auf dem Blog noch Informationen zum Projekt, eine Landkarte, biographische Angaben und einen Zeitstrahl der Ereignisse. Außerdem veröffentliche ich zwischendurch dort auch immer mal wieder Blogartikel zum Thema Ahnenforschung oder generell zu Themen rund um den Ersten Weltkrieg, wenn sie sich in Kontext zu meinem Großvater setzen lassen.
Hat Dein Blogthema etwas mit Deiner Ausbildung zu tun?
Jein! Ich bin zwar studierter Historiker, habe aber weder in der Schule noch im Studium starke Berührungspunkte mit dem Ersten Weltkrieg gehabt. Um ehrlich zu sein kam er thematisch kaum bis gar nicht vor. Letztendlich ist es also ein Online-Projekt zur Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte, das öffentlich stattfindet. Meine Ausbildung als Historiker und Journalist schadet mir dabei aber sicherlich nicht.
Gibt es außer Dir weitere feste Autoren in diesem Blog und/oder erlaubst Du Gastartikel?
Gastartikel gibt es nicht. Das Blog ist ein ein-Mann-Projekt, ich veröffentliche als einziger Autor dort. Allerdings hat sich ein Großteil meiner Familie in irgendeiner Weise daran beteiligt und somit entscheidende Hilfe zur Realisierung geleistet.
Womit bloggst Du (WordPress, Blogger, Medium, etc.)?
Opas Krieg ist ein WordPress-Blog.
Ist Dein Layout responsiv/ für mobil optimiert?
Natürlich. ;-)
Wieviele Aufrufe/Besucher hast Du im Monat und wie hoch ist dabei der Anteil der mobilen Besucher?
Im Mai waren es ca. 7.100 Besucher, aber das schwankt. Ehrlich gesagt interessiere ich mich nicht so sehr für Zugriffszahlen und die Statistik mit den mobilen Besuchern finde ich grad nicht. :D
Gibt es Social-Media-Präsenzen, die zu diesem Blog gehören (URLs) und wie hast Du Dein Blog mit ihnen vernetzt?
Opas Krieg twittert als @opaskrieg, ist bei Facebook unter www.facbook.com/opaskrieg und zuletzt ist noch ein Account bei Instagram dazugekommen. Dort findet man ihn unter www.instagram.com/opaskrieg.de.
Da die Vernetzung bzw. Verlinkung von Bloginhalten auf Twitter und Facebook nun mal einfacher ist als bei Instagram, passiert auf Twitter und Facebook auch genau das: Blogartikel werden dort geteilt, außerdem Neuigkeiten rund ums Projekt vorgestellt und Links zu interessanten Aspekten rund um den Ersten Weltkrieg vorgestellt. Bei Instagram funktioniert Opas Krieg noch stärker über Fotos bzw. eigene Inhalte, was in der Natur des Netzwerkes liegt: Da dort außer über den Link in der Bio keine Links geteilt werden können, wandern die Postkarten also als einzelne Bilder plus Bildbeschreibung zu Instagram. Außerdem teile ich dort weitere Bilder aus Opas Krieg-Fotoalbum. So unterscheiden und ergänzen sich die Inhalte in den einzelnen Sozialen Netzwerken in meinen Augen sehr schön.
Verdienst Du mit Deinem Blog (direkt oder indirekt) Geld?
Nein, habe ich auch nicht vor. Vielleicht wird aber mal ein Buch aus der Sache, schau‘n mer mal!
Ist das Dein einziges Blog oder betreibst Du/schreibst Du für weitere?
Meine private Spielwiese, die ich leider aus Zeitmangel aktuell stark vernachlässige ist www.der-mack.de. Außerdem bin ich beruflich als www.dervideograf.de unterwegs. Hier wird bald auch endlich mal gebloggt werden. Dazu betreibe ich mit einer Freundin noch das Video-Talkformat www.marmorsteinundeisenspricht.de, welches sich allerdings grade mit ihr im Mutterschutz befindet. Dazu war und bin ich noch Teil von www.gesichter-bonns.de. Allerdings habe ich für das Blog dort eher beratend und redigierend gewirkt, als aktiv schreibend. Die originäre Schreibarbeit dort hat Beatrice, mein Frau, gemacht, die übrigens auch unter www.foto-box.de als bloggende Fotografin unterwegs ist.
Seit wann gibt es Dein Blog und wie bist Du auf die Idee dazu gekommen?
Opas Krieg gibt es seit ca. November 2014. Inspiriert wurde das Ganze zum einen durch den Umstand, dass das Kriegsfotoalbum von Opa zu diesem Zeitpunkt in meine Hände gekommen war und zum anderen dadurch, dass das 100-jährige „Jubiläum“ des Ersten Weltkriegs anstand. Außerdem war eine Quelle der Inspiration auch das twitter-Projekt zur Reichspogromnacht, welches damals unter @9nov38 die Ereignisse von vor 75 Jahren „live“ twitterte und heute als @digitalpast unterwegs ist. Vor der Entstehung von Opas Krieg habe ich auf meinem Privatblog so von meiner Idee erzählt: http://der-mack.de/blog/2014/11/28/erster-weltkrieg-opas-krieg/.
Welches ist Dein bisher beliebtester Artikel (Titel und URL)?
Musste ich selbst grad nachschauen. Ergebnis: http://opaskrieg.de/opas-krieg-fuer-grimme-online-award-nominiert/
Welche Medienformate nutzt Du für Dein Blog (Text, Grafiken, Fotos, Videos, Podcast…)?
Neben den eingescannten Postkarten und Text nutze ich eigene Fotos, Kartenmaterial auf Google Maps basierend, Audiodateien der Postkarten, die ich selbst einspreche und über Soundcloud einbinde und hin und wieder Videos, die dann über Youtube ins Blog eingebunden werden. Den Videosektor möchte ich in Zukunft etwas erweitern.
Erstellst Du diese Medien alle selbst oder woher kommen sie? Welche Technik/Hilfmittel benutzt Du dafür?
Generell versuche ich soweit es geht auf Fremdinhalte zu verzichten und meinen Content möglichst selber zu produziere bzw. auf vorhandenen Content zurückzugreifen. Selten nutze ich fremdes Bildmaterial unter CC-Lizenz oder bitte Archive freundlich um Freigabe bestimmter Fotos, die in der Regel auch erteilt wird. Das Material wird (wenn nötig) mit der vollen Breitseite aus der Adobe Cloud aufbereitet.
Hast Du Kontakt zu anderen Bonner Bloggern und wenn ja, wie (online und offline)?
Wenn ja: Würdest Du Dir mehr/andere Treffen wünschen?
Wenn nein: Bist Du grundsätzlich an (regelmäßigen) Treffen interessiert?
Ich bin in erster Linie an Inhalten interessiert und weniger an regionalen Klammern. Sprich: Für mich wird ein Blog nicht automatisch interessant, wenn ich weiß, dass er in Bonn gemacht wird. Da Bonn aber klein und fein ist, trifft man natürlich auch ganz oft Leute, die man „aus dem Internet kennt“ und tauscht sich aus. Das Fotoprojekt „Gesichter Bonns“ hat ebenfalls enorm zu meiner online- und offline-Vernetzung mit anderen (bloggenden) Bonnern beigetragen. Ich begrüße die Initiative einiger Vorreiter hier in Bonn in Bezug auf Angebote, wie barcamps und Treffen, auch wenn ich selber nicht oft zu solchen gehe.
Was gefällt Dir an der Bonner Bloggerszene? Und was würdest Du Dir noch dafür wünschen?
Ich unterscheide in Bonn eigentlich nicht zwischen „digital“ und „echtes Leben“. Für mich ist das Schöne an Bonn, dass man sich hier schnell wiedertrifft. Sowohl auf der Straße als auch im Netz. Dieses „man kennt sich“-Prinzip funktioniert auch Online wunderbar. Manchmal treffe ich hier Menschen, die sagen: „Ich kenn Dich doch von xy! (hier beliebiges social network einsetzen)“ und mir geht es selber auch oft so. Wahrscheinlich wäre das in einer anonymeren, größeren Stadt schwieriger. Und deshalb liegen hier in meinen Augen auch die Potentiale für die Vernetzung der Bonner Blogszene. Aber ich denke mit Angeboten wie bundesstadt.com und Co. ist dieses Anliegen bereits in den richtigen Händen… ;-)
Vielen Dank fürs Mitmachen, Christian!
Alle Antworten auf unseren Fragebogen können unter dem Schlagwort bonnerblogger hier auf der Website nachgelesen werden. Wir haben uns vorgenommen, jeden Dienstag eine neue Folge dieser Reihe zu veröffentlichen. Wenn Du also auch ein Bonner Blogger bist, dann würden wir uns freuen, von Dir zu hören! Hier steht, wie Du mitmachen kannst:http://bundesstadt.com/bonn/bonner-blogger-stellt-euch-vor/.