Ein Festival mit einem zweistündigen Konzert von zehn Bands heizte am 30.11. den Konzertbesuchern des Kult 41 ordentlich ein. Die Stadt Bonn ist ja bekannt für seine Punk-Musik und auch in Bonns Kulturzentrum an der Viktoriabrücke überbieten sich zehn auftretende Musikacts mit schräger Rockmusik, Punk oder Heavy Metal. Ohne Pause wird auf zwei Sets auf der Bühne gespielt. Während die eine Band noch performt, positioniert sich bereits eine andere auf dem jeweils anderem Set. Sobald das Bühnenlicht die Seite wechselt, beginnt der nächste Act. Das Publikum geht und gröhlt mit.
Die Performances im Überblick
Einen starken Auftakt macht um 20 Uhr das Instrumental-Projekt Psylophon um Michael Hendricks und Claus Hoffmann mit „psylophonen“ Klängen aus Loops und Synthezisern. Auf ein Xylophon schlägt dann auch Alva Dittrich dramatisch ein, eine der Leadsängerinnen von Petze, die danach auftretende fünfköpfige Frauenpunkband. God Bless The Monkey Astronout erinnerte als dritter Act mit eingängigen und instrumental dichten Rocksound an The Cure. Der vierte Auftritt des Abends, die Aachener Band Susp.Act bringt kraftvollen Alternative Metal auf die Bühne. Leadsänger Christian unterstützte seinen wilden Gesang durch energievolle Luftsprünge, während Gitarrist Marc fortwährend mit langem Haar headbangt.
Danach steht die Musiktruppe Geil & The Fendersons um Leadsänger Dirk Geil, Schlagzeugerin Ioanna Fenderson und Gitarrist Calle Fenderson im Rampenlicht. Der Act geriert sich zum Publikumshighlight, wenn einige begeisterte Konzertbesucherinnen bei „Wo ist deine Vagina?“ mit einstimmen und anerkennend „Ihr habt die Haare schön“ rufen. Noch ist nicht aller Tage abend. Denn schon bald muss das Dreigestirn der Mofabande um Joe Einzylinder, Lilly Lackschaden, Power Lauer und DJ Zündapp weichen. Leadsänger Joe wirft sich ins Publikum und lässt den Nimbus der in Bonn schon seit 2004 bestehenden und noch wenig bekannten Allstar-Band erahnen.
Die vierköpfige Band Naive spielt anschließend erfrischende Punkmusik. Einen nahezu exzessiven Auftritt im Bademantel meistern schließlich Clarky’s Bacon. Seit 2007 entführt die Zwei-Mann-Truppe in eigensinnige, schräg krachende Klangwelten. Das Publikum will Leadsänger Micha und Schlagzeuger Scharco gar nicht mehr gehen lassen und einige rufen „Zugabe“ oder „Ausziehen“. Der Kölner Spheroid aka Tim Rashid beruhigt daraufhin als Ein-Mann-Elektroband mit sphärischen Drum’n’Bass und vielen Loops und Synthies erhitzte Gemüter. Als letzte Band und weiterer Höhepunkt bestreiten die Bonner Fluid To Gas um Schlagzeuger Jörg Goldelius, Bassist und Sänger Peter Fröhlingsdorf und Sänger und Gitarrist Christian Carazo-Ziegler charmant den Abend. Ein abwechslungsreiches, gelungenes Festival mit wenig leisen und vielen lauten, kreischenden und schrägen Tönen.
Weitere Impressionen
Alle Fotos: Ansgar Skoda
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