Die Maitagung 2017 in Bonn

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Vom 15.-16.5. fand dieses Jahr die Maitagung in Bonn statt – und zwar im wunderschönen Museum Alexander König. Die Maitagung ist DER Treffpunkt für Menschen aus und rund um das Museum, die etwas mit dem Internet zu tun haben. MAI ist die Abkürzung für Museum and Internet. Passenderweise findet sie auch jedes Jahr im Mai statt.

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Es war die 17. Maitagung. Sie wird von Thilo Martini und Ruth Türnich von der Museumsberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) jedes Jahr wieder frisch und engagiert organisiert. Es ist inzwischen eine internationale Tagung und sie überrascht jedes Jahr mit hervorragenden Themen, Beiträgen und einer großen Menge an interessierten Personen. Sie dauert 2 Tage von denen 1,5 Tage vollgepackt sind mit Vorträgen. Der letzte halbe Tag ist dann für Workshops vorgesehen. Vor und nach der Tagung gibt es meist Angebote zu Führungen durch die jeweilige Location und Warm ups und Cool downs für das nie versiegende Netzwerken der Teilnehmer in den Restaurants und Kneipen der Stadt.

Das Programm und weitere allgemeine Informationen zu der Tagung sind auf der Website zu finden. Im Nachgang zur Tagung werden außerdem noch weiterführende Links und die Powerpointpräsentationen online gestellt. Eine tolle Möglichkeit, um dann noch mal nachzulesen, Kontakte zu recherchieren etc.

Schnell sein bei der Anmeldung

Wenn ihr im nächsten Jahr Interesse habt, an der Tagung teilzunehmen, dann solltet ihr dem Account @maitagung und dem Newsletter Mai-ling folgen und dann sobald die Anmeldeinfos raus sind, schnell sein. Innerhalb einer Woche waren diesmal die 120 Plätze weg. Die Tickets sind wahnsinnig beliebt und es gab eine sehr sehr lange Warteliste. Die Ticketzahl variiert von Jahr zu Jahr ein bisschen, da jedes Jahr wieder eine neue Location gewählt wird und die Voraussetzung jedes Mals anders sind. (Letztes Jahr war die Maitagung z. B. im Maritimen Museum in Hamburg zu Gast.)

Die Maitagung im Netz

Wer übrigens noch mehr zur Maitagung nachlesen möchte, kann sich die Storify zu den beiden Tagen (Tag 1 und Tag 2) ansehen. Es wurde fleißig unter dem Hashtag #maitagung getwittert. Und Tanja Neumann hat die komplette Tagung in den Sozialen Medien, vor allem auf Twitter wieder großartig betreut und begleitet.

Meine drei Highlights

Ich hatte dieses Jahr Glück und war früh genug dran und die stolze Besitzerin einer der begehrten Plätze. Ich hatte sogar besonderes Glück, da ich sowohl in die Führung durch die Sonderausstellung „Spinnen und Skorpione“ im Museum König, wie auch in einen der Workshops gerutscht bin. Das hat in den anderen Jahren nie geklappt.

Aktuell ist die Sonderausstellung "Spinnen und Skorpione" im Museum König zu sehen. Es sind auch lebende Exemplare zu begutachten... hier eine Vogelspinne. Foto: St. Müller.
Aktuell ist die Sonderausstellung „Spinnen und Skorpione“ im Museum König zu sehen. Es sind auch lebende Exemplare zu begutachten… hier eine Vogelspinne. Foto: St. Müller.

Es ist meine dritte Maitagung gewesen und ich bin nach wie vor total begeistert und voll mit Inspirationen und dem Drang am liebsten alles einmal sofort auszuprobieren. Ich berichte hier von meinen persönlichen drei Highlights. Alles werde ich nicht besprechen können, es war einfach so unglaublich viel.

Dialog per Whatsapp-Guide

Mein erstes Highlight war der Vortrag zu dem Whatsapp-Guide aus dem Deutsche Historischen Museum in Berlin. Barbara Wolf und ihr Team stellten ein für mich völlig neues Format vor. Das Deutsche Historische Museum hat ein Dialogsystem entwickelt, das parallel zum klassischen Audioguide der Ausstellung über Whatsapp angeboten wurde. Es war simpel, schien gut funktioniert zu haben und ließ einen Dialog zwischen Besucher und Museum entstehen. Die Besucher können sich mit dem WLAN des Museums verbinden (erster Pluspunkt), wählen den Whatsapp-Guide aus und starten den Dialog mit dem DHM einfach mit dem Wörtchen „Start“. Danach können die Exponatnummern eingegeben werden und der Besucher erhält zusätzliche Informationen in Text, Bild und Ton. Bis zu einem gewissen Grad können auch Fragen der Besucher beantwortet und es kann Feedback gegeben werden. Ein tolles Projekt und es war spannend von ihren Erfahrungen bei der Entwicklung und dann auch bei der Umsetzung zu hören.

Website-Relaunch

Das zweite Highlight war der Vortrag von Etta Grotrian vom Jüdischen Museum Berlin „Barrierefrei, responsive, agil… Ideal und Wirklichkeit musealer Online-Projekte am Beispiel von jmberlin.de“. Das war ein toller, klar strukturierter, gut zu verfolgender Vortrag mit einem Wahnsinnsprojekt. Das Jüdische Museum Berlin hat sich einer ziemlich großen Aufgabe gestellt. Sie haben im September 2016 den Relaunch ihrer neuen Website veröffentlich. Der weite Weg dorthin und wie sie an das Projekt dran gegangen sind, beschrieb Etta Grotrian. Nicht nur die Technik, sondern auch die redaktionellen Abläufe im Haus wurden grundlegend verändert. Es wurde alles einmal hinterfragt, jeder einzelne Text auf der Homepage angeschaut, optimiert, verändert. Jede einzelne Kategorie und Menüebene, aber auch die Zielausrichtung der Website und die eigenen Arbeitsweisen wurden hinterfragt. Sie wollten eine barrierefreie und geräteunabhängig flüssig bedienbare Website erstellen, die übersichtlich und mit qualitätvollen und verständlich präsentierten Inhalten entwickelt ist. Und das alles in einem motivierten, agilen und flexibel operierenden Team. Grotrian berichtete, mit welchen Methoden sie dieses umfangreiche Projekt umgesetzt haben, darunter fielen Begriffe wie etwa Scrum. Sie mussten sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und das sympathische und auch authentische an dem Vortrag war, dass sie damit endete, sie sind noch nicht fertig. Und es wird auch noch eine Weile dauern. Es lief nicht alles einwandfrei, aber sie haben viel über sich selbst und ihre Arbeitsweisen gelernt und konnten vieles verbessern und verändern. In einem Wort: beeindruckend.

Der Festsaal im Museum König war voll besetzt. Die Maitagung war ausverkauft. Foto: St. Müller.
Der Festsaal im Museum König war voll besetzt. Die Maitagung war ausverkauft. Foto: St. Müller.

Videos mit dem Smartphone

Das dritte Highlight der Maitagung war für mich der Workshop von Thomas Wagensonner und Ilona Aziz von museumsfernsehen. Es ging um die Videoproduktion mit dem Smartphone. In einem Kurzworkshop haben wir gelernt ein Interview zu produzieren und zu schneiden; alles auf dem Smartphone. Als Zusatzgadgets haben wir nur noch so einen L-förmigen Halter zur Stabilisierung des Smartphones erhalten und ein Mikrofon. Und es hat einen Riesenspaß gemacht. Wir wurden in Android- und Iphone-Gruppen aufgeteilt und konnten so zu dritt losziehen und Filmmaterial einsammeln. Es ist leider zu sagen, dass die Iphone-Gruppen tatsächlich weniger technische Probleme hatten und die App auch flüssiger lief. (Ich bin Android-Besitzer, wie vielleicht aus dem Text herauszuhören ist.) Aber es war lehrreich, hat Spaß gemacht und die 3 Stunden Workshop waren viel zu schnell vorbei.

Ich bin sehr gespannt was es im nächsten Jahr von der Maitagung zu berichten und auf ihr zu entdecken gibt. Denn innerhalb eines Jahres kann sich vieles in dem Bereich verändern und bisher war immer etwas Neues, etwas Spannendes, etwas Außergewöhnliches dabei.

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