Schön lässig vom Büro aus schon mal die Heizung zuhause hochdrehen, bevor man mit dem Auto, das sich quasi von alleine fährt und einparkt, losfährt. Zwischendurch prüfen, wie viele Schritte und Kilometer man heute zurückgelegt hat und ob man nochmal eine Runde Joggen gehen muss, um auf sein Pensum zu kommen. Alles gespeichert, alles übersichtlich, alles da, um einem das Leben zu erleichtern, um sich, sein Leben und seinen Körper zu optimieren.
Dabei ist das bei Weitem nicht alles: Das Smartphone als Blindenstock, telemedizinisch überwachte Patienten, lernende Hörgeräte – digitale Technologien revolutionieren schon jetzt unsere Gesundheitsversorgung. Per Navi, Street View und Google Glass lassen wir uns durch den Alltag steuern. Und smarte Überwachungstools für Fitness, Schlaf und Diät-Erfolg machen unseren Körper zum Schauplatz einer neuen Optimierungs- und Leistungskultur.
Ein Leben ohne digitale Technologien – Sicher möglich, aber wollen wir das überhaupt? Wird unser Leben dadurch nicht einfacher, schöner, besser? Werden wir dadurch nicht schöner und besser? Schritt für Schritt, App für App, werden die kleinen Helfer nicht nur zum Teil unseres Alltags, sondern auch unserer Identität.
Wo endet also mein Ich und wo beginnt die Technik? Was ist natürlich, was ist künstlich, was ist echt, was unecht? Sind wir Akteure dieses Kulturwandels oder haben wir längst die Orientierung verloren?
Was auf den ersten Blick ein wenig philosophisch klingen mag, sind – wenn man den zweiten Blick mal über seine optimierungswütigen Endgeräte schweifen lässt – Fragen, die man sich heutzutage durchaus mal stellen kann.
Und zwar am 20. November 2014.
Denn es ist wieder soweit! Zum dritten und letzten Mal laden die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Deutsche Museum Bonn zu ihrer Talkreihe der Digitalen Gesellschaft in der Bundeskunsthalle ein.
Der ARD-Moderator Johannes Büchs ist inzwischen fast so etwas wie ein alter Hase, wenn es um die Follow-Me-Talkreihe geht und hat sich dementsprechend auch dieses Mal bereit erklärt, durch den sicherlich wieder spannenden und abwechslungsreichen Abend zu führen. Und natürlich wird er auch an diesem Abend nicht alleine auf der Bühne stehen und einfach stur ins Publikum monologisieren, sondern mit seiner kleinen Runde illustrer Gäste (und euch!) diskutieren.
Dieses Mal sind mit dabei:
- Wolfram Burgard | Professor der Informatik und Robotik, Universität Freiburg
- Constanze Kurz | Informatikerin und Sprecherin des Chaos Computer Club, Berlin
- Klaus Mainzer | Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie, TU München
- Rein Wolfs | Kunsthistoriker und Intendant der Bundeskunsthalle Bonn
Fragen, Meinungen und lebhafte Diskussionen mit und aus dem Publikum sind auch an diesem Abend nicht nur gestattet, sondern ausdrücklich erwünscht. Aber ihr könnt euch natürlich auch einfach zurücklehnen, zuhören und den Abend genießen.
Der Eintritt ist wie gewohnt gratis, um Anmeldung wird aber gebeten und ist allein schon deswegen lohnenswert, weil die ausgedruckte und abgestempelte Einlasskarte bis zum 30.11.2014 zwei Personen freien Eintritt in die regulären Ausstellungen der Bundeskunsthalle gewährt.
Hier noch einmal alle Daten zum Mitschreiben (und im Smartphone abspeichern):
20. November 2014
FOLLOW ME: Intelligente Dinge – Helfer oder Herrscher?
Forum der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Beginn 19 Uhr, Einlass 18:30 Uhr
Mehr Infos auf Facebook und Twitter.
Gastbeitrag von Claudia Haessy