Das mit großer Vorfreude erwartete Konzert der Fantastischen Vier auf dem Bonner Kunst!Rasen hielt, was es versprach: Zwei Stunden Gehüpfe mit unseren Fantas.
Gerade „meine“ Generation hatte sich für dieses Konzert früh mit Karten eingedeckt. Dies hatte auch zur Folge, dass es im Nu ausverkauft war. Über 9.000 Menschen wollten die Fantas sehen, in Nostalgie schwelgen, alte Hits hören und nochmal 18 sein. Auch ein alter Abikollege aus dem fernen Süden postete noch am Tag zuvor: „Hab sie in Füssen gesehen, geht da hin, war Mega!“.
Auch wenn diese, meine Generation, also die Mehrzahl der Besucher stellte, so hatten diese natürlich noch Ihre Kinder mitgebracht und auch Leute weit über die 50 gesellten sich zur großen Fanta-Party bei nahezu perfekten – den kurzen Regen zu Beginn vergessen wir –Außenbedingungen in der Rheinaue.
Viel falsch machen konnte man ohnehin nicht. Die Fantas Live ist Partystimmung pur. Die vier Jungs geben von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas und das Publikum ist sofort dabei. Neben neuen Songs vom aktuellen Album „Captain Fantastic“ wurden natürlich auch die alten Evergreens gespielt. Die Fantas wissen, dass sie da nicht herum kommen und zeigen sich Dankbar für die letzten 25 Jahre, in denen sie mit uns „alt“ wurden.
Und so kommen einem die sympathischen Jungs da auf der Bühne auch seltsamerweise total „bekannt“ vor. Smudo, Thomas D., Andy Y und Michi Beck. Vier von uns, die eben nur mal den Deutschen Hip-Hop kurz nach ihrer Bandgründung am 7.7.1989 revolutionierten sollten.
Für das Konzert haben die Fantas ihre eigene Technik dabei. Hier sieht man schon, dass dies ein großer Liveact ist, der alles aus der für Fanta Verhältnisse eher kleinen Bühne herausholen will. Auf großen Leinwänden rechts und links wird die Show übertragen. Überlebensgroß wird die Show auch für die Zuschauer weiter hinten sichtbar.
Ihr derzeitiger Hit „Zusammen“ – den wir jetzt hoffentlich nicht immer mit dem blamablen frühen WM-Aus assoziieren werden – wird dank Video-Technik als Duett mit Clueso gesungen. Ebenso das Lied „Name drauf“ mit dem Schweizer Sänger „Seven“.
Die zwei Stunden gehen schnell vorbei und um 22.05 Uhr ist nach drei Zugaben dann auch Schluss. Zurück bleiben zufriedene Gesichter auf dem KunstRasen, die bei einem letzten Bierchen die letzten Beats und Refrains Revue passieren lassen.
Auf der Toilette höre ich dann einen Mittzwanziger voller Bewunderung sagen: „Für ihr Alter gehen die ja ganz schön ab auf der Bühne!“. Tja, „läuft“ bei „meiner“ Generation.
Setlist:
https://www.setlist.fm/setlist/die-fantastischen-vier/2018/kunstrasen-bonn-germany-3ebd1eb.html