Strickenbar im Café Schwarz & Weiß

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Stricken ist schon lange nicht mehr ein Hobby nur für die älteren Damen. Seit geraumer Zeit ist Stricken zu einer „angesagten Freizeitbeschäftigung“ geworden. Mich ergriff das Strickfieber in diesem Herbst dann auch. Faden aufnehmen und zwei rechts, zwei links, hatte ich relativ schnell drauf, aber danach? Rundstricken? Nachdem ich zwei Wochen jeden Tag an einem Schal gesessen hatte, wollte ich schneller Ergebnisse sehen und strickte von da im Akkord Mützen. Aber den ein oder anderen Kniff konnte mir auch die Grande Dame der Stricktutorials auf Youtube, eliZZZa13, nicht beibringen. Zopfmuster? Wie geht sowas, ohne dass man hinterher ein unansehnliches Knäuel Wolle vor sich liegen hat? Wer hilft einem da? Eine Nachfrage im Wollgeschäft meiner Wahl („Gehen Sie doch mal in die Kirche, die machen das da!“) half nicht wirklich weiter. Dann stieß ich auf Facebook auf die Seite der Strickenbar Bonn und das las sich doch gut: Sonntags stricken im Café mit fachkundiger Anleitung – ein verschworenes Grüppchen, dachte ich mir.

Zopfmuster
End­lich ein Zopf­mus­ter stri­cken kön­nen: Check.
Foto: Char­lotte Jahnz, CC-BY-SA

Letzten Sonntag war es dann soweit. Ich packte meine Wollreste ein und machte mich auf ins Café Schwarz & Weiß im Foyer des Bonner Kunstvereins am Hochstadenring. Angekommen wurde ich sehr nett von Julia begrüßt, die gemeinsam mit Malika die Strickenbar ins Leben gerufen hat. Beim Früchtetee zeigte mir Julia dann auch, wie ich endlich ein Zopfmuster hinkriege, ohne dass hinterher ein unansehnliches Wollknäuel rauskommt.

Neben Profis und „erfahreneren Anfängern“ sind blutige Anfänger aber auch jederzeit willkommen. Das führt dann zwar gelegentlich dazu, dass Julia gar nicht selbst zum Stricken kommt. Neben dem Stricken oder Häkeln gibt’s am Sonntagnachmittag aber auch nette Gespräche, zum Beispiel darüber, welcher jetzt der beste Tatort ist. Daneben hat das Café geöffnet und man kriegt leckeren Kakao, Tee, Kuchen, Quiches oder Sandwiches. Außerdem kann man bei Julia und Malika Stricksets kaufen. Da ist dann alles drin. Ich habe mir so ein Set am Sonntag dann auch zugelegt. Drin waren Wolle, Stricknadeln, eine Vernähnadel und eine Anleitung, was ich mit dem Set stricken kann. Es wurde ein sehr schönes Stirnband.

Stirnband
Das hier wird mal ein Stirnband.
Foto: Charlotte Jahnz, CC-BY-SA

Das Publikum der Strickenbar ist alterstechnisch wunderbar bunt gemischt. Teenies, Mittzwanziger und „das ältere Publikum“ sitzen einträchtig nebeneinander, stricken und quatschen. Es sind überwiegend Frauen, aber Männer sind auch willkommen und sogar gelegentlich da. Es ist Offline-Crowdsourcing: alle geben allen Tipps.

Die Strickenbar findet einmal im Monat an einem Sonntag ab 17 Uhr im Café Schwarz & Weiß statt. Ich wollte am Sonntag eigentlich nur eine Stunde hin, saß dann aber bis zum Schluss am Tisch und strickte. Die Teilnahme kostet nichts, eine Spende in die Strickenbar-Box ist aber gerne gesehen. Online findet man die Strickenbar bei Facebook, dort gibt’s auch den Termin der nächsten Strickenbar. Oder man abonniert den Newsletter.

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