Theater Bonn revisited: ausgewählte Premieren und Wiederaufnahmen in der neuen Spielzeit

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Un­ser Au­tor be­such­te jüngst vier Pre­mie­ren und dis­ku­tiert fünf Wie­der­auf­nah­men in der neu­en Spiel­zeit 2015/16 am Thea­ter Bonn. Fol­gen­de Pro­duk­tio­nen fei­er­ten in den letz­ten Wo­chen ih­re Premiere:

  1. Jen­seits von Eden nach dem Ro­man von John Steinbeck:

Ei­nen bild­ge­wal­ti­gen, star­ken und be­rüh­ren­den Auf­takt für die neue Sai­son am Thea­ter Bonn schafft Re­gis­seu­rin Ali­ce Bud­de­berg mit ih­rer Pre­mie­re. Ein wah­rer Kraft­akt – die 700seitige Ro­man­vor­la­ge, ei­ne Fa­mi­li­en­sa­ge des US-amerikanischen Li­te­ra­tur­no­bel­preis­trä­gers John Stein­beck von 1952 – wird von ihr und Dra­ma­tur­gin Ni­na Stein­hil­ber thea­tral ori­gi­nell über­setzt, mit her­aus­ra­gen­den schau­spie­le­ri­schen Leis­tun­gen. […] Zur Be­spre­chung.

Jenseits von Eden
Se­hens­wert: „Jen­seits von Eden“ nach John Stein­beck; Fo­to (c) Thi­lo Beu

Nächs­te Ter­mi­ne: 9., 18. + 23. 10. in den Kam­mer­spie­len.

2. Schö­ne neue Welt nach dem Ro­man von Al­dous Huxley:

Ei­ne stän­di­ge Ein­be­zie­hung des Pu­bli­kums wirkt über­zo­gen und be­hin­dert ei­ne Kon­zen­tra­ti­on auf die Ge­schich­te. Zur Be­spre­chung.

Nächs­te Ter­mi­ne: 9., 5., 21., 23. + 28. 10. in der Hal­le Beu­el.

3. Spiel­trieb nach dem Ro­man von Ju­li Zeh:

Lau­ra Lin­nen­baums ins­ge­samt durch­wach­se­ne In­sze­nie­rung sei ins­be­son­de­re auch für Schul­vor­stel­lun­gen mit min­der­jäh­ri­gen, hoch­be­gab­ten oder schwer er­zieh­ba­ren Ele­ven emp­foh­len, et­wa um das Dis­kus­si­ons­po­ten­ti­al zu er­pro­ben, das Ro­man und In­sze­nie­rung in punk­to Rol­len­hier­ar­chien im Schul­we­sen oder Miss­brauch von Vi­deo­auf­nah­men bie­ten. Zur Be­spre­chung.

Nächs­te Ter­mi­ne: 9., 14., 18. + 23. 10. in der Werk­statt.

4. Der klei­ne Hor­ror­la­den nach dem Mu­si­cal von Alan Menken:

Al­les in al­lem al­so ein durch­aus bis­si­ger Ge­nuss für die gan­ze Fa­mi­lie. Zur Be­spre­chung.

Nächs­te Ter­mi­ne: 16. + 31.10. in der Oper Bonn.

Auf fol­gen­de Wie­der­auf­nah­men kön­nen wir ge­spannt sein:

Hiob
Se­hens­wert: „Hi­ob“ nach Jo­seph Roth, Fo­to (c) Thi­lo Beu

5. Das Fest nach dem Film von Tho­mas Vinterberg:

[…] Ei­ne wich­ti­ge Pro­ble­ma­tik wird nicht ge­zeigt – dass es näm­lich Fa­mi­li­en gibt, die nor­mal oder heil er­scheint – und dass ein in ei­ner sol­chen Fa­mi­lie miss­brauch­tes Kind Angst hat, mit ei­ner Auf­de­ckung al­les zu zer­stö­ren. Nach Das Fest könn­te man statt­des­sen wie­der ›be­ru­higt‹ nach Hau­se ge­hen, in der An­nah­me, dass Miss­brauch eben nur in so ge­walt­tä­ti­gen, un­kul­ti­vier­ten und an­ti­so­zia­len Fa­mi­li­en statt­fin­det. […] Zur Be­spre­chung.

Nächs­te Ter­mi­ne: 2., 3., 24. + 25.10 in den Kam­mer­spie­len.

6. Hi­ob nach dem Ro­man von Jo­seph Roth:

Wie weit lässt sich Leid und Un­glück er­tra­gen, oh­ne mit Gott zu ha­dern. Dies fragt sich die bi­bli­sche Ge­stalt des Hi­ob im Al­ten Tes­ta­ment – ähn­lich leid­ge­prüft ist der rus­si­sche Ju­de Men­del Sin­ger, Er­zäh­ler in Jo­seph Roths Ro­man Hi­ob von 1930. […] Zur Be­spre­chung.

Nächs­te Ter­mi­ne: 10. + 17.10. in den Kam­mer­spie­len.

7. Herz der Fins­ter­nis nach der Er­zäh­lung von Jo­seph Con­rad in der Hal­le Beu­el:

Die Ent­de­ckungs­rei­se be­ginnt schon auf dem Weg hin zur Hal­le Beu­el. Auf dem Ge­län­de der Au­ßen­spiel­stät­te des Thea­ters Bonn hän­gen phan­ta­sie­vol­le Pla­ka­te und Graf­fi­tis… Zur Be­spre­chung.

8. Ei­ne Nacht lang Fa­mi­lie von Sa­bi­ne Har­be­ke in der Werkstatt

Ob­wohl der Wort­witz meist poin­tiert ist und das Ge­sche­hen von den Dar­stel­lern dy­na­misch ge­tra­gen wird, be­rüh­ren die Schick­sa­le der Fi­gu­ren kaum. Trotz­dem macht die Spiel­freu­de der Dar­stel­ler je­doch die et­was dürf­ti­ge Sto­ry meist wie­der wett. Zur Be­spre­chung.

9. Chro­nik ei­nes tor­keln­den Pla­ne­ten von Pa­trick Wen­gen­roth in der Werkstatt

Ins­ge­samt ein geist- und an­spie­lungs­rei­cher Abend, nach dem ei­ni­gen Be­su­chern noch lan­ge der Kopf rau­chen dürf­te. Zur Be­spre­chung.

Ein Rück­blick auf wei­te­re Pro­duk­tio­nen am Thea­ter Bonn. Al­le Fo­tos: (c) Thi­lo Beu

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