Bonn – Einer meiner der Vorsätze im neuen Jahr ist ja, nur positive News zu veröffentlichen. Und gerade jetzt hat der Rheinbacher David Kriesel die Pünktlichkeitsdaten der Deutschen Bahn untersucht. Weil er gefühlt in Köln und Bonn nur Verspätungen erlebte, und den Angaben der Bahn nicht glauben wollte. Die behauptet nämlich an, dass rund drei Viertel aller Züge pünktlich sind.
Die von ihm gesammelten Daten zeigen: In der gesamten Region Rheinland bummeln mehr Züge hinter dem Fahrplan her als fast irgendwo sonst im Bundesgebiet. „In Nordrhein-Westfalen ist so ziemlich alles rot, Köln hat nur so 66 Prozent Pünktlichkeit.“
Die rote Bundes-Laterne, oder eben Spitze bei Verspätungen – um es positiv zu vermelden – ist tatsächlich der Bonner Hauptbahnhof. Nicht einmal 60 Prozent der Züge kommen da innerhalb der Pünktlichkeitsdefinition der Bahn an – deutlich weniger als im Bahn-Durchschnitt. „Bonn ist wirklich eines der Schlusslichter mit nur 59 Prozent“, so Kriesel. „Das sind die beiden Bahnhöfe, über die ich oft fahre.“ Er habe das ganze Projekt ja nur gestartet, weil er dachte, dass die Statistik der Bahn falsch sei, weil seine Züge so unpünktlich seien. Tatsächlich bestätigt seine Untersuchung die Angaben der Bahn weitestgehend. Kriesel stellt fest: „Ich wohne nur schlecht.“
Für eine Bahn ist ein Zug pünktlich, wenn er mit „nur“ sechs Minuten Verspätung ankommt. Zugausfälle werden nicht in diese Definition hinein genommen, was theoretisch Anreize schaffen könnte, Züge lieber ausfallen zu lassen.
Ähnlich mies ist etwa der Bahnhof Hamburg. Den sehenswerten Data-Mining Beitrag gibt es hier.
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