Von den Bon­ner Di­rekt­kan­di­da­tin­nen und -kan­di­da­ten, die die­ses Jahr zur Bun­des­tags­wahl an­tre­ten, dürf­te Alex­an­der Graf Lamb­s­dorff der be­kann­tes­te sein. Seit vier Jah­ren ist er Mit­glied des Bun­des­tags, da­vor war er vie­le Jah­re Ab­ge­ord­ne­ter im Eu­ro­päi­schen Par­la­ment, zu­letzt als Vi­ze­prä­si­dent. Lamb­s­dorff traf sich di­gi­tal mit Ans­gar Sko­da und Jo­han­nes Mi­rus. Wir spra­chen über Au­ßen­po­li­tik, Ka­ta­stro­phen­schutz, Di­gi­ta­li­sie­rung, Steu­ern und na­tür­lich Bonn.

Bundesstadt.com: Wel­che Ge­fah­ren se­hen Sie im Er­star­ken von Chi­na als Weltmacht?

Alex­an­der Graf Lamb­s­dorff: Der gro­ße (Wieder-)Aufstieg Chi­nas ist ja nicht et­was Wert­frei­es. Es ist der Auf­stieg ei­nes Lan­des, in dem die Frei­heit mit Fü­ßen ge­tre­ten wird, in dem schwers­te Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen vor­kom­men, in dem Min­der­hei­ten un­ter­drückt wer­den. Der Aus­bau der „Belt and Road In­itia­ti­ve“, frü­her „Neue Sei­den­stra­ße“, spal­tet die Eu­ro­päi­sche Uni­on. Wir ha­ben es hier mit dem Auf­stieg ei­ner au­to­ri­tä­ren, un­frei­en Ge­sell­schaft zu tun, für den wir uns als De­mo­kra­ten wapp­nen müssen.

War der Brexit ei­ne Fol­ge der Spal­tung der Eu­ro­päi­schen Union?

Ich wür­de die Ent­wick­lun­gen nicht di­rekt gleich­set­zen, aber man kann durch­aus ei­ne Ver­bin­dung her­stel­len. Der Brexit hat uns als Eu­ro­päi­sche Uni­on aus Sicht der Part­ner ge­schwächt. Groß­bri­tan­ni­en ist ein wich­ti­ges Land, G7- und Nato-Mitglied. Es ist mit Bo­ris John­son auf Ab­we­ge ge­ra­ten. Ei­ne un­er­freu­li­che Gesamtkonstellation.

Es wird ei­ne gro­ße Auseinander­setzung zwi­schen der west­li­chen Welt und Chi­na mit Russ­land geben“

Droht die Welt, mit Russ­land, Chi­na und der west­li­chen Welt in ei­ne Art Drei-Fronten-Konfrontation zu geraten?

Es wird ei­ne gro­ße Aus­ein­an­der­set­zung im 21. Jahr­hun­dert ge­ben zwi­schen den Län­dern, de­ren Ver­fas­sung auf Frei­heit be­ruht – das nen­ne ich den „glo­ba­len Wes­ten, zum Bei­spiel Aus­tra­li­en, Ja­pan, USA und die Eu­ro­päi­sche Uni­on – und Chi­na mit Russ­land, die sich auch im­mer stär­ker an­nä­hern. Die­se Hin­wen­dung Russ­lands zu Chi­na ist – und das sa­ge ich als Freund Russ­lands – gar nicht in de­ren In­ter­es­se. Das Land, das tra­di­tio­nell im­mer stark Rich­tung Eu­ro­pa ori­en­tiert war, wird als Chi­na un­ter­ge­ord­ne­tes Land kei­ne strah­len­de Zu­kunft haben.

War­um ist das so, dass sich Russ­land von Eu­ro­pa weg orientiert?

Der Grund ist der Macht­er­hal­tungs­trieb ei­ner lei­der ziem­lich kor­rup­ten Eli­te. Das Pro­blem in Dik­ta­tu­ren ist, dass Sie kei­nen ge­re­gel­ten Über­gang zum Nächs­ten ha­ben. Wla­di­mir Pu­tin hat sich in­zwi­schen in ei­ne Po­si­ti­on ma­nö­vriert, in der er je­man­den fin­den müss­te, der ihm Am­nes­tie er­teilt, um nicht we­gen Kor­rup­ti­on vor Ge­richt zu lan­den. Da das nicht ab­seh­bar ist, gibt es we­nig In­ter­es­se, mit Län­dern zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, die Wer­te wie Pres­se­frei­heit und fai­re, de­mo­kra­ti­sche Wah­len hochhalten.

Deutsch­land steht zu­min­dest beim The­ma „Nord Stream 2“ zwi­schen den Stüh­len. Wie faul ist der Kom­pro­miss, der jetzt ge­trof­fen wurde?

Nord Stream 2 ist ein geo­po­li­ti­sches Pro­jekt Russ­lands, das dar­auf ab­zielt, die Ukrai­ne un­ter Druck set­zen zu kön­nen. Es ist – an­ders, als die Bun­des­kanz­le­rin, Ger­hard Schrö­der oder die Mi­nis­ter­prä­si­den­tin von Mecklenburg-Vorpommern Ma­nue­la Schwe­sig be­haup­ten – kein pri­vat­wirt­schaft­li­ches Pro­jekt. Die Klau­sel in dem Ab­kom­men, dass man die Nut­zung der Pipe­line sper­ren wird, wenn Russ­land sie als Waf­fe ge­braucht, zeigt ja deut­lich, wie geo­po­li­tisch das The­ma ist. Es wird uns er­hal­ten blei­ben und uns noch gro­ße Schwie­rig­kei­ten bereiten.

Die EU ist ein po­li­ti­sches Pro­jekt ers­ten Ranges“

Be­reits 2015 for­der­ten Sie, den EU-Beitritt der Tür­kei zu be­en­den. Warum?

Die For­de­rung ist so­gar noch äl­ter. Ich hal­te die Eu­ro­päi­sche Uni­on für ein po­li­ti­sches Pro­jekt ers­ten Ran­ges und gro­ßen, ei­ge­nen Wer­tes. Ein sol­ches Pro­jekt braucht de­mo­kra­ti­sche Un­ter­stüt­zung und ei­ne ge­wis­se räum­li­che Be­grenzt­heit, in dem sich die Men­schen in ei­nem Par­la­ment noch wie­der­fin­den kön­nen. Wol­len wir die EU wirk­lich bis an die Gren­zen des Irak, des Iran und Sy­ri­ens aus­deh­nen? Ent­spricht das noch dem Ge­fühl der Men­schen von Eu­ro­pa? Die Tür­kei ist ein gro­ßes, stol­zes und wich­ti­ges Land, das ei­nen An­spruch dar­auf hat, mit Re­spekt be­han­delt zu wer­den. Des­we­gen soll­ten wir ei­nen um­fas­sen­den Grund­la­gen­ver­trag ab­schlie­ßen, der ei­ne en­ge Zu­sam­men­ar­beit auf vie­len Ge­bie­ten enthält.

Es gibt deut­sche Ju­gend­li­che mit tür­ki­schen Wur­zeln, die sa­gen: „Mein Prä­si­dent ist Er­doğan, nicht Stein­mei­er.“ War­um ist das so?

Un­ser Prä­si­dent kann ver­fas­sungs­ge­mäß nicht so kraft­voll auf­tre­ten wie der tür­ki­sche. Viel­leicht fin­den das ei­ni­ge aber at­trak­ti­ver als die de­mo­kra­ti­sche Macht­tei­lung bei uns. Po­li­tisch er­füllt es mich mit Sor­ge, dass es nach zwei, drei Ge­ne­ra­tio­nen im­mer noch Men­schen gibt, die sich so ori­en­tie­ren. Es ist über Jahr­zehn­te nicht ge­lun­gen ist, die In­te­gra­ti­ons­po­li­tik li­be­ral zu ge­stal­ten, weil die Kon­ser­va­ti­ven zu lan­ge von „Gast­ar­bei­tern“ spra­chen, die ir­gend­wann wie­der zu­rück in ihr „Hei­mat­land“ ge­hen. Um das mal deut­lich zu sa­gen: Die deut­sche Wirt­schaft und Ge­sell­schaft wür­den kol­la­bie­ren, wür­den von heu­te auf mor­gen al­le Mi­gran­ten auf­hö­ren zu ar­bei­ten, Steu­ern zu zah­len und das Land nach vor­ne zu brin­gen. Wir müs­sen die­se Dis­kus­sio­nen nun mit Ver­spä­tung füh­ren und Fol­gen wie die be­schrie­be­ne aufarbeiten.

Mal run­ter­ge­bro­chen auf den Mi­kro­kos­mos Bonn: Hier gibt es ja auch In­te­gra­ti­ons­pro­ble­me, die sich bei­spiels­wei­se in der Wohn­si­tua­ti­on ma­ni­fes­tie­ren. Sol­che be­eng­ten Wohn­ver­hält­nis­se wa­ren Trei­ber in der Pan­de­mie. Wie kann man dar­aus für die Zu­kunft ler­nen, um die­se Be­völ­ke­rungs­grup­pen bes­ser zu schützen?

Ei­ne Lek­ti­on der Pan­de­mie ist, sehr schnell in die Stadt­vier­tel zu ge­hen, in de­nen die Wohn­ver­hält­nis­se so sind. Die In­for­ma­ti­on und Prä­ven­ti­on muss un­be­dingt mehr­spra­chig er­fol­gen. Grund­sätz­lich hat sich au­ßer­dem ge­zeigt, wie über­for­dert das Ge­sund­heits­amt in Bonn ist, das über vie­le Jah­re nicht mo­der­ni­siert wur­de. Es hat viel zu lan­ge ge­dau­ert, dass die Covid-Erfassung mit Soft­ware er­folg­te und nicht mehr per Fax.

Die Auf­la­gen für Woh­nungs­bau brem­sen ihn aus“

Was könn­te man für die Ver­bes­se­rung der Woh­nungs­si­tua­ti­on – nicht nur in Bonn – tun?

Wir soll­ten uns nicht der Il­lu­si­on hin­ge­ben, man kön­ne al­les mit öf­fent­li­chen Bau­in­ves­ti­tio­nen re­geln. Wenn aus öf­fent­li­cher Hand 1000 Woh­nun­gen ge­baut wer­den, wer­den pri­vat gleich­zei­tig 3000 bis 4000 Woh­nun­gen er­rich­tet. Des­halb ist das Ent­schei­den­de die Mo­bi­li­sie­rung der pri­va­ten In­ves­ti­tio­nen. Das heißt Aus­wei­sung von Bau­land, schnel­le­re Er­tei­lung von Ge­neh­mi­gun­gen und Rück­nah­me von Auf­la­gen, die im Ein­zel­fall un­sin­nig sind wie Rol­la­to­ren­stell­plät­ze im Stu­den­ten­wohn­heim oder die Bau­kos­ten er­heb­lich er­hö­hen wie ver­pflich­ten­de Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. Es gibt be­stimm­te Sa­chen, die man so­zi­al oder öko­lo­gisch er­klä­ren kann. Aber sie ver­lang­sa­men die Ent­ste­hung neu­en be­zahl­ba­ren Wohnraums.

Und wenn ge­baut wird, dann doch eher die teu­re­ren Im­mo­bi­li­en. Wie kann denn noch be­zahl­ba­rer Wohn­raum ge­schaf­fen werden?

Das mag Sie über­ra­schen, aber die FDP in Bonn hat sich für ei­nen ho­hen An­teil an so­zi­al­ge­bun­de­nen Woh­nun­gen aus­ge­spro­chen, je nach Ob­jekt 30 bis 60 Pro­zent. Aber wenn sie das Ka­pi­tal mo­bi­li­sie­ren wol­len, kön­nen Sie nicht nur so­zia­len Wohn­bau be­trei­ben. Sie brau­chen ei­nen gu­ten Mix aus markt­wirt­schaft­li­chen An­rei­zen und der Be­ant­wor­tung der so­zia­len Fra­ge mit be­zahl­ba­rem Wohnraum.

Deutsch­land ist in der Di­gi­ta­li­sie­rung zurückgefallen“

War­um hat die Corona-Warn-App nicht so ge­zün­det? War­um wur­den Mil­lio­nen aus­ge­ge­ben, oh­ne dass es ei­nen rich­ti­gen Ef­fekt auf die Be­gren­zung der Pan­de­mie gab?

Am An­fang war die Funk­tio­na­li­tät viel zu stark ein­ge­schränkt. Das lag gar nicht am Da­ten­schutz, be­stimm­te Funk­tio­nen wur­den ein­fach nicht mit­ge­dacht. Die Ent­wick­lung dau­er­te lan­ge, man hat nur auf die gro­ßen Play­er ge­setzt, statt dem Wett­be­werb zu er­mög­li­chen, bes­se­re An­sät­ze zu fin­den. Und dann war es ei­ne na­tio­na­le App. Da­bei sind wir Deut­schen die Rei­se­welt­meis­ter schlecht­hin. Ich bin aber sehr froh, dass die EU-App jetzt sehr gut mit der na­tio­na­len App in­te­griert ist. Als Lek­ti­on für die Zu­kunft ha­ben wir im­mer­hin ge­lernt, dass die di­gi­ta­le Kon­takt­nach­ver­fol­gung ei­ner der zen­tra­len Punk­te in der Pan­de­mie­be­kämp­fung ist und nicht Fax­ge­rä­te oder Zet­tel­chen in Knei­pen. Das zeigt ein­fach, wie sehr Deutsch­land in den 16 Mer­kel­jah­ren in der Di­gi­ta­li­sie­rung zu­rück­ge­fal­len ist.

Alex­an­der Lamsb­dorff (links oben) im Ge­spräch mit Jo­han­nes Mi­rus (re.) und Ans­gar Sko­da (un­ten)

Ein ähn­li­ches The­ma ha­ben wir beim Ka­ta­stro­phen­schutz. Ei­ner­seits wur­de zu we­nig ge­warnt, an­de­rer­seits zu viel, aber nicht drän­gend ge­nug. Be­steht ein grund­le­gen­des Pro­blem dar­in, dass Ka­ta­stro­phen­schutz so­wohl Länder-, als auch Bun­des­an­ge­le­gen­heit ist?

Deutsch­land ist struk­tu­rell kaum in der La­ge, best prac­ti­ces aus an­de­ren Län­dern zu über­neh­men. Was wo­an­ders funk­tio­niert, ist nur schwer bei uns zu in­te­grie­ren. Wir sind noch nicht ein­mal in der La­ge, ein von uns mit­ge­schaf­fe­nes eu­ro­päi­sches Hochwasser-Warnsystem so zu in­te­grie­ren, dass es wirkt. Das Eu­ro­pean Flood Ad­vi­so­ry Sys­tem hat recht­zei­tig War­nun­gen her­aus­ge­ge­ben, aber kein Mensch weiß, wo sie ge­lan­det sind. Falls sie über­haupt beim Be­völ­ke­rungs­schutz an­ge­kom­men sind, wur­den sie dort nicht mit dem nö­ti­gen Druck bearbeitet.

Ich ha­be das Ge­fühl, dass Deutsch­land zu be­quem ge­wor­den ist. Wenn so ei­ne War­nung von of­fi­zi­el­ler Stel­le kommt, dann reicht ei­ne E-Mail an ei­nen Ver­tei­ler ein­fach nicht aus. Da muss ich zum Hö­rer grei­fen. Der Chef des Bun­des­am­tes für Ka­ta­stro­phen­schutz Schus­ter hät­te viel­leicht mal aus dem Ur­laub zu­rück­kom­men müs­sen, wenn sich ei­ne sol­che La­ge ab­zeich­net, und die ent­spre­chen­den Land­rä­te in­for­mie­ren. Das ist auch ei­ne Mentalitätsfrage.

Vom WDR bin ich per­sön­lich enttäuscht“

Auch die öffentlich-rechtlichen Rund­funk­sen­der ha­ben in der Ka­ta­stro­phen­si­tua­ti­on versagt.

Vom West­deut­schen Rund­funk bin ich auch per­sön­lich ent­täuscht. Ich bin – bei al­ler be­rech­tig­ten Kri­tik – für ei­nen star­ken öffentlich-rechtlichen Rund­funk. In ei­ner sol­chen Si­tua­ti­on ma­che ich zu­erst den WDR an. Und dann hö­re ich die bes­ten Hits der Acht­zi­ger, wäh­rend im Ahrtal ei­ne gro­ße Flut­wel­le Men­schen um­bringt. Das geht ein­fach nicht!

Wir müs­sen uns in Deutsch­land über­le­gen, ob wir noch schnell ge­nug sind, ehr­gei­zig ge­nug sind und auch be­reit sind, in den Kri­sen­mo­dus zu schal­ten, an­statt im­mer nur Dienst nach Vor­schrift zu ma­chen. Als ich das auf Twit­ter an­sprach, ant­wor­te­te mir ein WDR-Redakteur, die Men­schen hät­ten doch schon ge­nug Über­stun­den ge­macht. Der hat nicht ver­stan­den, wor­um es geht. In so ei­ner Si­tua­ti­on kann man doch nicht Über­stun­den zäh­len! Da muss man Hör­funk ma­chen, der Men­schen­le­ben ret­ten kann!

Soll­ten Sie nach der Bun­des­tags­wahl in ei­ne ver­ant­wort­li­che Po­si­ti­on ge­lan­gen, in der Sie in die­ser Hin­sicht wirk­lich et­was be­we­gen könn­ten, was wä­re Ih­re ers­te Amtshandlung?

Die Stär­kung des Bun­des­amts für Be­völ­ke­rungs­schutz und Ka­ta­stro­phen­hil­fe für Ka­ta­stro­phen, die län­der­über­grei­fend sind. Das BBK hat in den letz­ten 10, 15 Jah­ren ge­nau das ge­tan, was die Bun­des­län­der von ihm woll­ten, näm­lich gar nichts. Denn Ka­ta­stro­phen­schutz ist die Zu­stän­dig­keit der Bun­des­län­der und die woll­ten nicht, dass sich der Bund da reinhängt.

Der Fö­de­ra­lis­mus muss drin­gend dis­ku­tiert werden“

Der Fö­de­ra­lis­mus ist das Problem?

Der Fö­de­ra­lis­mus muss drin­gend ins­ge­samt dis­ku­tiert wer­den. Das zei­gen auch Co­ro­na und die schlei­chen­de Bil­dungs­kri­se, die mit dem Fö­de­ra­lis­mus zu­sam­men­hän­gen. Nie­mand will ihn ab­schaf­fen, das wä­re auch ver­bo­ten, Ar­ti­kel 79 (3) des Grund­ge­set­zes gibt den Län­dern ei­ne Ewig­keits­ga­ran­tie und die deut­sche Ge­schich­te zeigt auch, dass Fö­de­ra­lis­mus et­was Gu­tes ist. Aber er muss dann bit­te so ge­stal­tet wer­den, dass er nicht Men­schen­le­ben kostet.

Kom­men wir zur Wirt­schaft. Von den Co­ro­na­hil­fen ha­ben vor al­lem gro­ße Un­ter­neh­men pro­fi­tiert, die so­gar noch Di­vi­den­den aus­schüt­te­ten. Wie wol­len Sie klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men und Selb­stän­di­ge nach der Kri­se schützen?

Ich sa­ge erst ein­mal: Ein­spruch, eu­er Eh­ren! Vie­le klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men ha­ben von den Co­ro­na­hil­fen pro­fi­tiert. Auch So­lo­selb­stän­di­ge, al­ler­dings mit et­li­chen An­trags­wirr­warr und Dis­kus­sio­nen mit dem Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter, wel­che Kos­ten über­nom­men werden.

Um Ih­re ei­gent­li­che Fra­ge zu be­ant­wor­ten: Wir möch­ten mit Steu­er­erleich­te­run­gen hel­fen. Wir sind das Land mit den höchs­ten Steu­ern und Ab­ga­ben der Welt, zu­min­dest im Rah­men der OECD. Wir wol­len au­ßer­dem er­mög­li­chen, dass Ver­lus­te aus der Co­ro­na­zeit mit Ge­win­nen ver­rech­net wer­den kön­nen, da­mit Geld im Un­ter­neh­men blei­ben und nicht ans Fi­nanz­amt ge­zahlt wer­den muss, nur um spä­ter zu­rück­er­stat­tet zu wer­den. Und wir möch­ten die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Wirt­schaft und Uni­ver­si­tä­ten und For­schungs­ein­rich­tun­gen stär­ken, um In­no­va­tio­nen voranzutreiben.

Wür­de Chris­ti­an Lind­ner als Fi­nanz­mi­nis­ter in der Ampel-Koalition auch nur auf die Stim­men der Groß­un­ter­neh­men hö­ren, die mit Ar­beits­plät­zen ar­gu­men­tie­ren? Oder wür­de er auch die klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men in den Fo­kus neh­men, die ja eben­falls nicht we­ni­ge Ar­beits­plät­ze anbieten?

Ih­re sub­ti­le An­spie­lung der Ampel-Koalition wol­len wir gleich mal ins Reich der Ge­schich­te ver­wei­sen. Da se­hen wir al­le zur­zeit zu we­ni­ge pro­gram­ma­ti­sche Über­schnei­dun­gen, was die Grü­nen und die SPD an­geht; ge­ra­de auf den Fel­dern der Finanz- und Steu­er­po­li­tik. Bei­de ha­ben schon an­ge­kün­digt, Steu­ern er­hö­hen zu wol­len. Das hat Chris­ti­an Lind­ner schon ka­te­go­risch aus­ge­schlos­sen und das steht ei­ner Am­pel im Weg.

Mitt­le­re und ho­he Ein­kom­men müs­sen ent­las­tet werden“

Braucht es denn ei­ne hö­he­re Be­steue­rung der Su­per­rei­chen? Zu Kohl-Zeiten lag der Spit­zen­steu­er­satz bei 46 Pro­zent, heu­te bei 42 Pro­zent ab ei­nem Jah­res­ein­kom­men von 58.000 Euro.

Es gibt dar­über noch ei­nen „Spitzen-Spitzen-Steuersatz“ von 45 Pro­zent ab ei­nem Ein­kom­men von 200.000 Eu­ro. Ab­ge­se­hen da­von sind Sie bei ei­nem Jah­res­ein­kom­men von 58.000 Eu­ro schon bei ei­nem gut qua­li­fi­zier­ten Fach­ar­bei­ter. Zu Kohl-Zeiten, al­so in den 1980-ern, muss­ten Sie un­ge­fähr das 18-fache des Durch­schnitts­ein­kom­mens ver­die­nen, um im Spit­zen­steu­er­satz zu sein. Heu­te ist es das 1,8-fache. Des­we­gen sa­gen wir, dass wir den Spit­zen­steu­er­satz nicht er­hö­hen wol­len, son­dern wir möch­ten, dass er spä­ter ein­setzt. Das wä­re ei­ne ganz kon­kre­te Ent­las­tung für vie­le Men­schen in der Mit­te der Ge­sell­schaft, die gu­te Ein­kom­men er­zie­len, aber be­stimmt nicht zu den Spit­zen­ver­die­nern zäh­len. Und ver­ges­sen Sie nicht, dass gut zehn Pro­zent der Ein­kom­mens­steu­er­zah­ler et­wa fünf­zig Pro­zent des ge­sam­ten Auf­kom­mens zah­len. Da ist in un­se­ren Au­gen ei­ne Ent­las­tung drin­gend nötig.

Da ver­ste­hen wir auch die Un­ter­schie­de zu SPD und Grü­nen, die hö­he­re Ein­kom­men eher noch mehr be­steu­ern wollen.

Da­für sind sie So­zi­al­de­mo­kra­ten und ei­ne grün­lin­ke Par­tei. Das ist das Schö­ne in der De­mo­kra­tie, da gibt es un­ter­schied­li­che An­ge­bo­te. Wer das gut fin­det, soll sie auch wäh­len. Aber wer der Mei­nung ist, dass wir im Land des Steu­er­welt­meis­ters die Steu­ern nicht noch wei­ter nach oben trei­ben soll­ten, der kann uns dann wählen.

Wie se­hen die An­ge­bo­te für Ge­ring­ver­die­nen­de aus, zum Bei­spiel Hartz-IV-Empfänger? Wie kann man die­se Grup­pe entlasten?

Hartz-IV-Empfänger zah­len ja kei­ne Ein­kom­mens­steu­er, Ge­ring­ver­die­ner auch we­nig durch den Grund­frei­be­trag. Hier greift al­so we­ni­ger die Steu­er­po­li­tik, son­dern mehr die So­zi­al­po­li­tik. Beim ak­tu­el­len Hartz-IV-System möch­ten wir, dass Geld, das hin­zu­ver­dient wird, nicht so­fort fast voll­stän­dig wie­der an­ge­rech­net wird. Das ist leis­tungs­feind­lich. Neh­men sie ei­nen 16-Jährigen, der bei­spiels­wei­se Re­ga­le in ei­nem Su­per­markt ein­räumt. Sei­ne El­tern müs­sen sich sei­nen Ver­dienst an­rech­nen las­sen. Wie soll denn ei­ne Ge­sell­schaft der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on ein Leis­tungs­ethos wei­ter­ge­ben, wenn ei­nem der Staat die Früch­te der Leis­tung wie­der wegnimmt?

Der Be­griff ‚Auf­rüs­tung‘ ist lin­ke Polemik“

Viel Steu­er­geld wird für die Auf­rüs­tung aus­ge­ge­ben. Braucht es KI-gesteuerte Kampf­jets oder Drohnen?

Ich weiß nicht, wo­her Sie den Be­griff „Auf­rüs­tung“ neh­men. Re­den Sie doch mal mit Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten. Sie be­schrei­ben den Zu­stand ih­rer Aus­rüs­tung so, dass sie schon mit Re­pa­ra­tu­ren ziem­lich zu­frie­den wä­ren. Es ist lin­ke Po­le­mik, wenn man be­haup­tet, es wür­den gro­ße Be­trä­ge in die Auf­rüs­tung ge­hen. Das ist Fake News. Zur­zeit ge­hen un­ge­fähr 1,25 Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­duk­tes in die Bun­des­wehr. Nicht nur in Aus­rüs­tung, auch in die Ge­häl­ter. Wir ha­ben uns in der Na­to ver­pflich­tet, die­sen An­teil auf zwei Pro­zent zu er­hö­hen. Ein Fünf­tel da­von soll in For­schung und Ent­wick­lung gehen.

Brau­chen wir das? Na klar! Wenn wir uns die Welt an­schau­en, stel­len wir fest, dass wir in Eu­ro­pa auf ei­ner In­sel der Glück­se­lig­keit le­ben. Wir müs­sen un­se­ren „Eu­ro­pean way of life“, zu dem un­ter an­de­rem De­mo­kra­tie zählt, schüt­zen und ver­tei­di­gen. Das kön­nen wir nicht al­lein den Ame­ri­ka­nern über­las­sen. Wir als FDP wol­len aber auch kei­nen aus­schließ­li­chen Fo­kus auf das Mi­li­tä­ri­sche set­zen, wir möch­ten auch in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit in der Ent­wick­lung, die zi­vi­le Kri­sen­prä­ven­ti­on und die Di­plo­ma­tie mit­den­ken. Letz­te­re zum Bei­spiel ist auch dra­ma­tisch un­ter­fi­nan­ziert. Wir sa­gen, dass wir drei Pro­zent für die in­ter­na­tio­na­le Ver­ant­wor­tung Deutsch­lands aus­ge­ben soll­ten, dar­in ent­hal­ten sind die zwei Pro­zent für die Bun­des­wehr, aber auch die 0,7% für die Entwicklungszusammenarbeit.

Wir brau­chen drin­gend In­no­va­tio­nen bei den er­neu­er­ba­ren Energien“

Der Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gie­trä­ger läuft schlep­pend. Wind­rä­der wer­den kri­ti­siert, weil sie das Pan­ora­ma ver­schan­deln und den Land­tou­ris­mus be­ein­träch­ti­gen. Wä­ren Klein­wind­kraft­an­la­gen mit ver­ti­ka­len Tur­bi­nen besser?

Bril­lan­te Fra­ge, hö­re ich zum ers­ten Mal. Wir sind to­tal of­fen für In­no­va­tio­nen. Über­haupt braucht der Sek­tor der er­neu­er­ba­ren En­er­gien drin­gend tech­ni­sche In­no­va­tio­nen. Wir ha­ben ei­nen Kon­flikt, bei dem Men­schen aus der Stadt de­nen auf dem Land er­klä­ren, wo sie ge­fäl­ligst über­all ih­re Wind­kraft­an­la­gen auf­zu­stel­len ha­ben. Wenn es ge­län­ge, mit tech­ni­schen Neue­run­gen ei­ne Lö­sung her­bei­zu­füh­ren: Ja klar, th­umbs up, sofort!

Soll­ten im Sin­ne des Umwelt- und Ar­beits­schut­zes auch glo­ba­le Lie­fer­ket­ten über­dacht wer­den? Geht der Weg zu mehr Um­welt­schutz über mehr re­gio­na­le Landwirtschaft?

Ja und nein. Wir ha­ben in Deutsch­land ei­ne Selbst­er­näh­rungs­quo­te von 50 Pro­zent. Groß­bri­tan­ni­en bei­spiels­wei­se hat 30 Pro­zent. Al­so oh­ne Im­port von Le­bens­mit­teln wür­den wir hier schnell in Schwie­rig­kei­ten kom­men. Kurt Tu­chol­sky hat mal ge­spot­tet: „Deut­sche, kauft deut­sche Zi­tro­nen!“ Oh­ne Han­del geht es nicht. Ich fin­de das schön. Wir ex­por­tie­ren ja auch viel, den­ken Sie nur an den Wein aus un­se­rer Ge­gend, der über­all auf der Welt ge­trun­ken wird! Aber na­tür­lich gibt es auch Aus­wüch­se, da kann man ge­gen­steu­ern, auch von Verbraucherseite.

Muss es denn trotz­dem die Flug­man­go sein? Kann man nicht re­gu­la­to­risch ein we­nig ge­gen­steu­ern im Sin­ne des Kli­ma­schut­zes und die größ­ten Kli­ma­sün­der einschränken?

Das ist ein Di­lem­ma, denn das sind ge­nau die Pro­duk­te, mit de­nen Län­der des glo­ba­len Sü­dens ih­re Ein­kom­men si­cher­stel­len. Wenn wir sol­che Pro­duk­te künst­lich ver­teu­ern, dann kön­nen sie sich auch nur noch rei­che Men­schen leis­ten. Wir kön­nen dar­über re­den, aber dann muss man auch die Fol­gen dis­ku­tie­ren. Na­tür­lich gibt es ver­rück­te Aus­wüch­se wie die Nord­see­krab­ben, die in Ma­rok­ko ge­pult wer­den, um dann an der Nord­see als lo­ka­le Krab­ben ver­kauft zu wer­den. So­was muss man angehen.

Ich hal­te nichts von der Ver­teu­fe­lung des Autos“

Da sind wir schon zum The­ma Mo­bi­li­tät. Mal im lo­ka­len Fo­kus: Wie kön­nen wir öf­fent­li­che Trans­port­mit­tel för­dern? Wie kön­nen wir In­di­vi­du­al­ver­kehr re­du­zie­ren? Oder müs­sen wir das gar nicht, son­dern eher noch mehr Stra­ßen bauen?

Ich bin für fried­li­che Ko­exis­tenz ver­schie­de­ner Ver­kehrs­trä­ger. Ich hal­te nichts von der Ver­teu­fe­lung des mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehrs. Wir le­ben in ei­ner al­tern­den Ge­sell­schaft. Mei­ne El­tern sind Mit­te 80, wenn die ein­kau­fen ge­hen, brau­chen die ein Au­to. Ich will nicht, dass sie aus der Stadt ge­drängt wer­den und auf dem Land le­ben müs­sen, weil es un­mög­lich ist, in der Stadt noch mit dem Au­to zu fah­ren. Wir sind als Li­be­ra­le ganz of­fen da­für, die Fahr­rad­in­fra­struk­tur zu ver­bes­sern, ganz of­fen da­für, in­no­va­ti­ve Din­ge wie Was­serta­xis oder -bus­se zu ha­ben. Und was ist ei­gent­lich mit der seit Jah­ren an­ge­kün­dig­ten Seil­bahn auf den Ve­nus­berg? Ich ha­be kein Pro­blem da­mit, dass die über­pro­por­tio­na­le Fo­kus­sie­rung auf das Au­to re­du­ziert wird, aber den­ken Sie auch an die gro­ßen Tei­le der Ge­sell­schaft – Al­te, Müt­ter und Vä­ter mit Kin­dern und so wei­ter – die auf das Au­to an­ge­wie­sen sind!

Wenn Sie von fried­li­cher Ko­exis­tenz re­den, mei­nen Sie dann so­was wie: „Neu­er Rad­weg ger­ne, aber nicht, wenn da­für ei­ne Au­to­spur weg­ge­nom­men wer­den muss“?

Doch, das kann im Ein­zel­fall rich­tig sein. Man soll­te es we­ni­ger ideo­lo­gisch und un­sin­nig ma­chen wie die Grü­nen in der Kai­ser­stra­ße. Ich wä­re zum Bei­spiel da­für, bes­se­re Kon­zep­te für den Be­reich Bertha-von-Suttner-Platz und Ox­ford­stra­ße zu fin­den, von mir aus auch zu Las­ten des mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehrs. Mir geht es wie ge­sagt dar­um, dass al­le Par­tei­en ge­hört wer­den und dass man Mög­lich­kei­ten zur fried­li­chen Ko­exis­tenz findet.

Trans­pa­renz beim Lob­by­is­mus ist wich­tig, ich brau­che aber auch ei­nen ge­schütz­ten Raum“

Wie se­hen Sie den Ein­fluss von Lob­by­is­ten im Bundestag?

Wir ha­ben uns sehr stark für Trans­pa­renz ein­ge­setzt. In Deutsch­land gab es gar kein Lob­by­re­gis­ter. Wir ha­ben, zu­sam­men mit den Grü­nen, da­für ge­kämpft, dass es so­gar recht aus­führ­li­che Ein­tra­gungs­pflich­ten gibt. Die Gro­ße Ko­ali­ti­on hat da eher ge­bremst. Ich bin ge­spannt, wie sich das Lob­by­re­gis­ter in der kom­men­den Le­gis­la­tur­pe­ri­ode be­wäh­ren wird.

Lob­by­is­mus ge­hört aber in ei­ner frei­heit­li­chen De­mo­kra­tie da­zu. Al­le ma­chen or­ga­ni­sier­te In­ter­es­sen­ver­tre­tung, von den Kir­chen über den Um­welt­schutz bis zum Han­del. Schwie­rig ist es nur, wenn es miss­bräuch­lich wird. Oder wenn be­stimm­ten Grup­pen ex­klu­si­ver Zu­gang ein­ge­räumt und an­de­ren ver­wehrt wird. Oder wenn Ab­ge­ord­ne­te 1:1 das tun, was Lob­by­is­ten wollen.

Ich möch­te als Ab­ge­ord­ne­ter, ähn­lich wie ein Jour­na­list oder Rechts­an­walt, aber auch ei­nen ge­schütz­ten Raum ha­ben. Ich muss die Mög­lich­keit ha­ben, Über­le­gun­gen mit Mit­ar­bei­tern oder Ge­sprächs­part­nern an­zu­stel­len, die nicht öf­fent­lich werden.

Letz­te Fra­ge: Tech­ni­sche Pro­duk­te wer­den aus wirt­schaft­li­chen Grün­den so ge­stal­tet, dass sie nach ei­ner be­stimm­ten Lauf­zeit nicht mehr funk­ti­ons­fä­hig sind. Braucht es hier neue Gesetzesvorgaben?

Sie stel­len das als Tat­sa­che hin, die Un­ter­neh­men be­haup­ten aber das Ge­gen­teil. Ge­setz­lich et­was re­gu­lie­ren zu wol­len, von dem be­strit­ten wird, dass es vor­han­den ist, ist sehr schwie­rig. Sie schei­tern vor­aus­sicht­lich vor den Ge­rich­ten, wenn sie kei­ne hin­rei­chen­de Be­stimmt­heit nach­wei­sen kön­nen. Ich set­ze hier auf die Ver­brau­cher. Es gibt jetzt schon Un­ter­neh­men wie bei­spiels­wei­se den Otto-Versand, die ge­zielt Pro­duk­te an­bie­ten, die re­pa­rier­bar sind.

Vie­len Dank für das Ge­spräch und al­les Gu­te für die Wahl!

Das In­ter­view führ­ten Ans­gar Sko­da und Jo­han­nes Mi­rus am 28. Ju­li 2021 per Videokonferenz.

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