Stadt Bonn hebt Steuern kräftig an

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Die Rats­ko­ali­ti­on in Bonn hat am Don­ners­tag­abend den Dop­pel­haus­halt für 2023 und 2024 ver­ab­schie­det und deut­li­che Steu­er­erhö­hun­gen be­schlos­sen. Die Ge­wer­be­steu­er wird von der­zeit 490 He­be­satz­punk­ten auf 537 an­ge­ho­ben. Das ist we­ni­ger als die ur­sprüng­lich ge­plan­ten 565 Punk­te, aber den­noch ei­ne An­he­bung um bei­na­he zehn Pro­zent. Die Bet­ten­steu­er für Über­nach­tun­gen in Ho­tels und sons­ti­gen Un­ter­künf­ten soll um ei­nen Punkt auf sechs Pro­zent an­ge­ho­ben wer­den und künf­tig auch für Ge­schäfts­rei­sen­de gel­ten. Die Ko­ali­ti­on plant au­ßer­dem, die Zweit­wohn­sitz­steu­er (von 12 auf 13 Pro­zent) und die Steu­er auf Glücks­spiel­au­to­ma­ten (18 auf 20 Pro­zent) zu erhöhen.

Der Haus­halt um­fasst rund 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro im Jahr, wo­bei die Ko­ali­ti­on ei­nen Schwer­punkt im Kli­ma­schutz setzt. Für den be­schlos­se­nen Kli­ma­plan sind 2023 und 2024 ins­ge­samt rund 50 Mil­lio­nen Eu­ro ein­ge­plant, die­sel­be Sum­me soll als Zu­schüs­se für die Stadt­wer­ke zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den. Auch im so­zia­len Be­reich gibt die Ko­ali­ti­on mehr Geld aus: Die Aus­ga­ben für die Un­ter­stüt­zung von Fa­mi­li­en und Kin­dern stei­gen um rund 40 Mil­lio­nen Euro.

Trotz der Su­che nach Spar­po­ten­zia­len wird die Ver­schul­dung der Stadt nach die­sem Be­schluss mas­siv an­wach­sen. Im Dop­pel­haus­halt klafft im lau­fen­den Jahr ein De­fi­zit von 42 Mil­lio­nen Eu­ro und 2024 von 37,1 Mil­lio­nen Eu­ro; bis 2027 feh­len ins­ge­samt 276 Mil­lio­nen. Die Ver­schul­dung der Stadt wächst dem­nach von 1,8 Mil­li­ar­den im Jahr 2020 auf 3,5 Mil­li­ar­den im Jahr 2027. Laut Stadt­ver­wal­tung be­steht aber noch kei­ne Ge­fahr, in die Haus­halts­si­che­rung zu fal­len. Die Op­po­si­ti­on lehn­te den Etat na­he­zu ge­schlos­sen ab und üb­te har­sche Kri­tik an den stei­gen­den Per­so­nal­kos­ten und der Finanzplanung.

1 Kommentar

  1. Bonn ist end­gül­tig da­bei, sich von ei­nem liebens- und le­bens­wer­ten, po­li­tisch, wis­sen­schaft­lich und kul­tu­rell re­nom­mier­ten Welt­dorf zu ei­ner völ­lig über­flüs­si­gen War­ze zwi­schen Vorei­fel und Sie­ben­ge­bir­ge um­zu­bau­en und zu­dem flei­ßigst da­bei, mit flie­gen­den Fah­nen aus dem Schaum der Chan­cen in die übel süß­li­chen Düns­te der Ab­de­cke­rei über­zu­wech­seln. Sic tran­sit glo­ria mundi!

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