Oh­je, die Bür­ger wol­len auch et­was zu sa­gen ha­ben… Zu­min­dest beim Vik­to­ria­kar­ree. Und als sie ihr Bür­ger­be­geh­ren qua­si auf den Weg ge­bracht hat­ten, schwang die Stadt den Prü­fungs­ham­mer. Doch ist das nö­tig? Das sind die Fra­gen, um die es geht:

Wie lan­ge dau­ert die Prüfung?

Wie lan­ge das ge­nau die Zu­läs­sig­keits­prü­fung dau­ern wird, kann man noch nicht sa­gen. Denn: „Rechts­fra­gen, die die Zu­läs­sig­keit tan­gie­ren könn­ten, stel­len sich oft­mals erst im Ver­lauf der Zu­läs­sig­keits­prü­fung her­aus“ teilt die Stadt ge­gen­über Bundesstadt.com mit.

Aber die Stadt hat­te doch schon ge­nau ge­prüft oder nicht? 

Na­ja. Die Lin­ken hat­te ei­nen An­trag ge­stellt, der wur­de aber nur sum­ma­risch ge­prüft. Heißt: Weil die Zeit knapp war bis zur Sit­zung, muss­te es schnell ge­hen. Aber das be­deu­tet auch, dass man mög­li­cher­wei­se nicht sämt­li­che hier­zu er­gan­ge­ne Recht­spre­chung und Li­te­ra­tur be­rück­sich­ti­gen konn­te. Im­mer­hin ist es das ers­te Bür­ger­be­geh­ren in Bonn, dass durch­ge­kom­men ist.

Was ma­chen die Stadt­ju­ris­ten jetzt?

Sie bil­den sich fort in der frem­den Ma­te­rie Bür­ger­be­geh­ren. Sie le­sen ein­ge­hend, und zwar „u.a. in di­ver­sen Da­ten­ban­ken, Fach­zeit­schrif­ten u.Ä.) , wie ins­be­son­de­re die ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Recht­spre­chung des Lan­des NRW zu ein­zel­nen Rechts­fra­gen in Ver­gleichs­fäl­len ent­schie­den hat.“

Oder ge­nau­er: „Bei der Prü­fung der Fra­ge, ob die Zu­läs­sig­keits­vor­aus­set­zun­gen ei­nes Bür­ger­be­geh­rens […] ein­ge­hal­ten wor­den sind, ori­en­tiert sich die Ver­wal­tung u.a. an den gän­gi­gen Kom­men­ta­ren zur Ge­mein­de­ord­nung des Lan­des NRW„, ins­be­son­de­re die Kom­men­ta­re zu den „Be­stim­mun­gen des § 26 GO NRW.

Und wor­um geht es in dem Paragraphen?

Wasch­mit­tel. Nein, dort geht es na­tür­lich um Bür­ger­be­geh­ren und Bür­ger­ent­scheid. Man kann nur ver­mu­ten, dass fol­gen­der Ab­satz be­son­ders ge­prüft wird:

Ein Bür­ger­be­geh­ren ist un­zu­läs­sig über „4. An­ge­le­gen­hei­ten, die im Rah­men ei­nes Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens oder ei­nes förm­li­chen Ver­wal­tungs­ver­fah­rens mit Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung […] ent­schei­den sind,“ und „5. die Auf­stel­lung, Än­de­rung, Er­gän­zung und Auf­he­bung von Bau­leit­plä­nen mit Aus­nah­me der Ent­schei­dung über die Ein­lei­tung des Bau­leit­plan­ver­fah­rens“ geht.

Na­tür­lich will man auch Fach­zeit­schrif­ten­auf­sät­ze zu Ra­te zie­hen. Und um zu wis­sen, wie Ver­fah­ren aus­ge­hen könn­ten, will man auch mal schau­en, wie die bei­den In­stan­zen der Ver­wal­tungs­ge­rich­te, al­so Köln und Müns­ter, mit Kla­gen von Bür­gern, In­ves­to­ren und Fra­gen von Bür­ger­be­geh­ren umgehen.

Sorg­fäl­ti­ges Le­sen bil­det eben. 

Ge­nug Ge­la­ber. Was ist jetzt mit der Kis­te mit Un­ter­schrif­ten­lis­ten, die ver­schwun­den war?

Die Stadt teilt mit: „Ei­ne Kis­te mit ei­nem Teil der Un­ter­schrif­ten­lis­ten war in ei­nem Schrank zu sorg­fäl­tig weg­ge­schlos­sen wor­den und tauch­te erst bei ei­ner er­neu­ten gründ­li­chen Su­che wie­der auf.“

Nix pas­siert im Stadt­haus, al­les im grü­nen Be­reich. Sorg­falt will Wei­le haben. 

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