Flüchtling überquert als erster die Bonn-Beueler Brücke, es gibt wieder Vollbier: Heute vor 70 Jahren in Bonn (26. August 1949)

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Bonn – Die Brücke ist fast fertig, das Bundeshaus auch: Bonn macht sich, berichtet der General-Anzeiger am 26. August 1949. Heute vor 70 Jahren im General-Anzeiger Bonn, der 3 Mal die Woche erscheint. Unsere Zeitungszeitreise.

Erster Mann geht über die Brücke

Am 29. August 1949 gingen erstmals Menschen wieder über die Bonn-Beueler Brücke – auch wenn vorerst nur ein Holzsteg die Baulücke schloss. 7.50 Meter fehlen noch. Der erste, der den Rhein so überquerte, war Vorarbeiter Alfons Kotzur, ein „in Oberschlesien geborener Ostflüchtling“, wie die Zeitung ihn beschrieb.

Zudem glaubten die Bonner Bürger, Freizeitarchitekten, nicht, dass die beiden Brückenteile zusammenpassen würden. Zu groß schien der Höhenunterschied. Die Architekten versicherten dem Volk aber: „Es klappt alles auf den Millimeter! Wenn das Mittelstück eingefahren wird, werden wir’s ja sehen.

Hochprozentiges Bönnsches Vollbier

In Bonn gibt es zwölfprozentiges Vollbier aus den Zapfhähnen. Die Besatzungsbehörden, Ministerien und Brauereien konnten sich einigen. Den Bonnern schmeckts.

Das Soforthilfe-Amt ächzt unter dem Ansturm

Zwar sei alles organisiert gewesen: Doch mit einem solchen Ansturm hat niemand beim Soforthilfe-Amt in der Kaiserstraße 52 gerechnet. Lange Schlange hatten sich gebildet. Soforthilfe bekam nur, wer in Folge von Kriegseinwirkung oder deren Umstände in eine Gegenwärtige Notlage geraden ist und seinen Lebensunterhalt nicht selbst verdienen kann. Witwen haben bei erst bei drei Kindern Anspruch auf Soforthilfe. Die Altersgrenze liegt bei 65 Jahren (Männer) und 60 Jahren (Frauen).

Verzällche

  • Die Adelheid Oktav beginnt in Pützchen. Höhepunkt ist der Festgottesdienst.
  • Das Bundeshaus wird in zehn Tagen fertiggestellt.

Bundesarchiv, B 145 Bild-F002349-0009 / Brodde / CC-BY-SA 3.0
16.12.1954 Erste Lesung der Pariser Verträge im Deutschen Bundestag

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