Siebengebirge, Geißbock und Faultier. Das hat der Bonner Carlo Graf Bülow mit feinporig geschäumter Milch in den Espresso gegossen und damit die deutsche „Latte Art“-Meisterschaft der „Specialty Coffee Association“ 2018 in Bremen gewonnen.
Der Titel ist ein toller Erfolg für den in Kessenich wohnenden 31-Jährigen, der zum dritten Mal an der deutschen Meisterschaft teilgenommen hat und auch schon im Vorfeld zu den Favoriten zählte. Nach zwei dritten Plätzen konnte er sich in diesem Jahr gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und sich damit einen lang gehegten Traum erfüllen. Das Siebengebirge, erläutert er, steht als Zeichen für Bonn, wo er herkommt und 2006 zum ersten Mal an einer Kaffeemaschine gearbeitet hat. Der Geißbock, der steht natürlich für Köln, dort arbeitet er bei Schamong, Kölns ältester Kaffeerösterei als Barista und Röster. Das Faultier wiederum hat er gewählt, weil es aus Brasilien kommt, dem Austragungsort der nächsten Weltmeisterschaft. Als deutscher Meister kann er nun dort teilnehmen und Deutschland vertreten.
Dass Bonn in Sachen Kaffee eine gute Adresse ist, zeigt, dass neben Bülow noch ein zweiter Bonner angetreten ist. Joshua Eduah hat zum ersten Mal an der deutschen Meisterschaft teilgenommen. Besonders das Beethoven-Porträt, das er in den Kaffee gegossen hat, wurde positiv aufgenommen. Eduah arbeitet in Bonn am Café-Roller, einer mobile Kaffeebar, die am Frankenbad in der Altstadt und an der Universität am Hofgarten steht und schon lange eine Institution in der Bonner Kaffeeszene ist.
Veranstalter der deutschen Kaffeemeisterschaften ist jedes Jahr die „Specialty Coffee Association Deutschland“ (SCA). In Bremen wurde neben der Kategorie „Latte Art“ auch die Disziplin „Barista“ ausgetragen. Hier setzte sich die Berlinerin Nicole Battefeld mit einem Kaffee aus Kolumbien, „El Paraiso“ durch.
Bericht: Tobias Gade