Wo vorher schnödes Grau war, entstand gestern ratzfatz ein buntes Blumenfeld und Gartenparadies: Zum „Tag des kleinbäuerlichen Widerstands“ malten Aktivisten die City am Fuße des Sterntors mit Kreide verschiedene Früchte, Obst und Bäume auf das Pflaster.
Schon nach wenigen Minuten „wuchsen“ dank der rund 20 Teilnehmer aller Art farbenfrohe Pflanzen auf dem Boden, bestaunt von den vielen Passanten, die die Aktion beobachteten. Einige Kinder griffen zur Straßenkreide, malten lustig mit. Innerhalb von 30 Minuten war die Aktion beendet, um 16.30 Uhr verschwanden die Stadtbauern wieder, genau wie die Kreidebilder nach dem nächsten Regenschauer.
Mit der bunten Aktion demonstrierten die Teilnehmer gegen eine Einführung einer EU-Saatgutverordnung und forderten Biodiversität und freies Saatgut ohne Patente. Auch eine Wiederbesetzung des Hambacher Forsts wurde angeregt.
Um 18 Uhr trafen sich Interessierte zu einem Themenabend zu Ernährungssouveränität und Landwirtschaft im Oscar-Romero-Haus. Verschiedene Initiativen aus Bonn stellten sich vor, es gab eine Saatgut-Börse und Diashows. Anschließend fand ein thematischer Filmabend auf dem Dachboden des Hauses statt.
Infos zum Tag des kleinbäuerlichen Widerstands
Der „Tag des kleinbäuerlichen Widerstands“ erinnert an eine Vorfall im Norden Brasiliens am 17. April 1996. Damals wurden in der Stadt Eldorado dos Carajas 19 Aktivisten der Landlosenbewegung von Polizeikräften ermordet. Mitglieder von La Via Campesina riefen daraufhin den 17. April zum internationalen Tag des Widerstands und der Aktion gegen alle Formen von Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung aus.
Alle Bilder: Sebastian Eckert