Mit „Grand Hotel“ hat das GOP einmal mehr eine kurzweilige Show auf die Beine gestellt, die für einen unterhaltsamen und humorvollen Abend sorgt. Ort des Geschehens ist, wie der Name der Show sagt, ein Luxushotel. Grand Hotels zeichnen sich durch ihre großzügig architektonische Gestaltung, die luxuriöse Ausstattung sowie Dienstleistungen auf höchstem Niveau gegenüber anderen Hotels aus. Ebenso exklusiv und illuster wie die Gäste ist das Personal des GOP Grand Hotels.
Alles spielt sich in der Lobby des Grand Hotels ab. Es geht um die Vorbereitung einer glamourösen Silvestergala; doch keine Angst, Grand Hotel ist viel mehr als nur eine Silvesterfeier in Dauerschleife wie teils in Rezensionen zu lesen war … ehrlich gesagt spielt Silvester nur ganz am Rande eine Rolle. Daher brauchen Sie sich davon nicht abschrecken lassen …
Grand Hotel besticht durch die Lockerheit der Akteure und der spielerischen Aneinanderreihung ihrer Fähigkeiten. Da sind zum einen die Stelzenakrobaten Egor Kanashin, Mark Alymov und Sergei Elfimov von Jump’n’Roll, die mit ihren Power Hoppers über die Bühnen fliegen und sich in die schwindelerregenden Höhen der Hotellobby schrauben.
Da ist zum anderen die erst 23jährige Deutsche Gwenadou Schroeckleloeck, die mit ihren Hula Hoop zu begeistern weiß. Mit beschwingter Leichtigkeit schafft sie es mit zwei, vier und sogar sechs Reifen das Publikum in ihren Bann zu schlagen.
Bei Anastasia Sopilniak und Roman Khapersky, dem ukrainischen-russischen Akrobatik-Duo, verschlägt es einem ob ihrer formvollendeten, artistischen Darbietung den Atem.
Meine heimlichen Stars der Show sind jedoch der wunderbare Gilles le Leuch, der als Concierge Dreh- und Angelpunkt der ganzen Show ist und ganz unerwartet mit seinem furiosem Diabolospiel das Publikum fasziniert ebenso wie der zunächst unscheinbare Sergey Maslennikov, der als Lobby Boy Louie, das Herz des Publikums im Sturmlauf gewinnt. Als Clown, als Jongleur und als Stepptänzer überrascht er die Zuschauer auf ganzer Linie.
Last but not least kann einmal mehr das Bühnenbild und das Licht der GOP-Show überzeugen. Es ist immer wieder faszinierend wie ein einzelnes Bühnenbild über die ganze Show trägt. Die Lichtakzente werden extrem gekonnt und so vielfältig eingesetzt, dass die Stimmungen der jeweiligen Darbietungen noch zusätzlich unterstrichen werden.
„Grand Hotel“ gehört – so sieht es zumindest für den Zuschauer aus – zu den „weniger aufwendigen und einfacheren“ Shows. Nichtsdestotrotz ist dem GOP einmal mehr ein überaus unterhaltsamer Varietéabend gelungen. Viel Atmosphäre, also durch Bühnenbild und Licht, die Leichtigkeit der Präsentation und eine gute Geschichte sind die entscheidenden Zutaten für einen unterhaltsamen Abend.
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Die Vorstellungen finden von Mittwoch bis Sonntag statt. „Grand Hotel“ läuft noch bis zum 1. Mörz 2030. Eintrittskarten sind bereits ab 34,- € erhältlich.
Offenlegung:
Zu der Presse-Premiere inklusive Menü wurde ich mit Begleitung eingeladen. Man hat mir aber keine Vorschriften gemacht, ob und wie ich zu berichten habe.
(Fotos: Joas Kotzsch)