Alte Handys, kaputte Elektrogeräte und unendlicher Abfall – der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen wie Metallen geht uns alle an und ist hoch brisant – sowohl in der Praxis als auch in der Theorie. Das bewiesen SchülerInnen und WissenschaftlerInnen auf der Fachkonferenz „Die Zukunftsstadt als Rohstoffquelle – Urban Mining“, zu der das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 15. und 16. September 2015 ins Bonner Forschungszentrum caesar eingeladen hat.
Mit vollem Einsatz setzten sich dreißig SchülerInnen aus Nordrhein-Westfalen und dem Saarland mit den Themen Rohstoffeffizienz, Recycling und Konfliktrohstoffe auseinander. Unterstützt wurden sie bei der Vorstellung ihrer Projekte von „Wissen macht Ah!“-Moderatorin Shary Reeves. Auf einem „Marktplatz der Ideen“ erklärten die SchülerInnen des Sophie-Scholl-Gymnasiums aus Oberhausen, der Gemeinschaftsschule Saarlouis und des Schülerlabors „SAM“ aus Saarbrücken die Zusammensetzung von Smartphones, testeten das Wissen des Fachpublikums und riefen zu Sammelaktionen auf, damit Rohstoffe aus alten Geräten wieder ihren Weg in den Stoffkreislauf finden. Die entstandenen Aktionen wurden von der Handykampagne des Saarlands und dem Wettbewerb zur „Schule der Zukunft 2015“ von Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Dass sich Schulen frühzeitig mit diesen gesellschaftlichen Problemen einsetzen, ist besonders wichtig für den wissenschaftlichen Nachwuchs, denn, wie der Referent für Ressourcen und Nachhaltigkeit, Dr. Lothar Mennicken vom BMBF auf der Konferenz sagte: „Schüler sind die Forscher von morgen“.
Im Anschluss stellten dann die Forscher von heute, nicht weniger motivierte WissenschaftlerInnen, ihre Ergebnisse von 28 Forschungsprojekten vor, wie z.B. neue Recyclingtechnologien für Hightech-Metalle aus Handys, Elektronikgeräten und anderen Quellen. Dazu zählen insbesondere alte Gebäude, Halden und Deponien, die auf der Suche nach wichtigen Rohstoffen wie Metallen wertvolle Lagerstätten sind. Ziel ist es vor allem, Ressourcen wie Metalle und Mineralien jeglicher Art effizienter zu nutzen und somit wichtige Rohstoffe für die Wirtschaft in der Zukunft zu sichern. All diese Forschungsprojekte wurden seit 2012 mit der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von rund 30 Millionen Euro entwickelt und kommen bis Ende dieses Jahres zum Abschluss. Mehr als zwanzig Vortragende bzw. Podiumsgäste diskutierten auf der Fachkonferenz die Fülle an Forschungsergebnissen dieser Maßnahme unter dem Titel „Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Strategische Metalle und Mineralien (r³)“.
Text: Nicole Hurtz
Bild: Photothek / FONA – Forschung für Nachhaltige Entwicklung
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