Reaktionen auf das Festspielhaus-Aus

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Mit dem Rück­zug der Deut­schen Post aus der Fi­nan­zie­rung des Beethoven-Festspielhauses ist die­ses um­strit­te­ne Bon­ner Ka­pi­tel wohl be­en­det. Die CDU, die zu den größ­ten Für­spre­chern ge­hör­te, re­agier­te „mit Bedauern“:

Al­le Be­schlüs­se zu dem Pro­jekt wur­den bis­her im Stadt­rat von brei­ter Mehr­heit ge­tra­gen. Auch hin­sicht­lich der in der Rats­sit­zung am kom­men­den Don­ners­tag an­ste­hen­den Ent­schei­dung zur Stif­tungs­grün­dung ha­ben sich die drei gro­ßen Frak­tio­nen von CDU, SPD und FDP ein­deu­tig po­si­tio­niert und da­mit den Weg für das neue Fest­spiel­haus freigemacht.

SPD-Bürgermeisterkandidat Ruhenstroht-Bauer er­klärt den Rück­zug in ei­ner Pres­se­mit­tei­lung auch mit der Bon­ner Mentalität:

Der Aus­stieg der Deut­schen Post /DHL aus dem Fest­spiel­haus­pro­jekt ist nicht nur sehr be­dau­er­lich, son­dern auch Er­geb­nis der „Bon­ner Krank­heit“, bei Ent­schei­dun­gen zu zögern und kei­ne ge­mein­sa­me kla­re Per­spek­ti­ve in vie­len wich­ti­gen Fra­gen der Stadt zu entwickeln.

Für den Vor­stands­vor­sit­zen­den der Deut­schen Post DHL Frank Ap­pel scheint tat­säch­lich die Zer­strit­ten­heit in Bonn und auch in der Bon­ner Po­li­tik ein Grund zu sein:

Die Lang­fris­tig­keit des Pro­jekts Beet­ho­ven Fest­spiel­haus ver­langt ei­ne deut­li­che Wil­lens­be­kun­dung – heu­te und für die kom­men­den Jahr­zehn­te. Wenn aber schon zum Start kein ein­deu­ti­ger Schul­ter­schluss in­ner­halb der Stadt zu er­ken­nen ist, dann hat das Pro­jekt kei­ne Zu­kunft und ist auch für Spon­so­ren nicht hin­rei­chend attraktiv.“

Der Stadt­ver­ord­ne­te der Pi­ra­ten­frak­ti­on Ko­pin­ski freut sich:

Wir freu­en uns über den mu­ti­gen Schritt der Deut­schen Post, ei­nen Schluss­strich un­ter die er­mü­den­de De­bat­te zu zie­hen. Seit Jah­ren geht es in der Dis­kus­si­on um das Fest­spiel­haus um Wirt­schaft­lich­keits­pro­gno­sen und mög­li­che Bau­kos­ten­ex­plo­sio­nen. Der Streit lähm­te und spal­te­te die gan­ze Stadt.

Ob die frei wer­den­den Gel­der nun für an­de­re Pro­jek­te aus­ge­ge­ben wer­den, ist da­hin­ge­stellt. Par­tei­über­grei­fend bli­cken nun aber al­le Bon­ner nach vor­ne und hof­fen, dass die Zu­sa­ge der Deut­schen Post, nun „Op­tio­nen [zu] son­die­ren, um die Fei­er­lich­kei­ten rund um den 250. Ge­burts­tag Beet­ho­vens so­wohl vor Ort als auch welt­weit un­ter­stüt­zen und mit­ge­stal­ten zu kön­nen“ Be­stand hat.

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