Bonner Linktipps am Mittwoch: Bad, Bäder, am Bädesten

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Bei den Bon­ner Link­tipps am ver­gan­ge­nen Mitt­woch ging es um den Rhein. Auch die­ses Mal ist Was­ser das The­ma, al­ler­dings Chlor­was­ser. Es geht um die Bon­ner Bä­der­de­bat­te, die am ver­gan­ge­nen Mon­tag mit der Ent­schei­dung des Stadt­rats ei­nen vor­läu­fi­gen Höhe- (oder auch Tief­punkt, je nach Sicht­wei­se) ge­fun­den hat.

Bad ja, Bad nein, Bad ja, Bad nein …

Der ei­gent­li­che Hö­he­punkt steht den Bon­nern aber noch be­vor. Zum ers­ten Mal in der Stadt­ge­schich­te kommt es zu ei­nem Bür­ger­ent­scheid. Die Ent­schei­dung des Rats ha­ben ei­ni­ge in der Bon­ner Blogo­sphä­re zum An­lass ge­nom­men, ih­ren Stand­punkt in der Bä­der­fra­ge deut­lich zu machen.

Mar­tin Schulz von den Bad Go­des­ber­ger Per­spek­ti­ven, ei­ner In­itia­ti­ve der SPD in Bad Go­des­berg (ver­mut­lich nicht der vor­aus­sicht­li­che Kanz­ler­kan­di­dat Mar­tin Schulz) meint, dass die Stadt kei­ne Neid­de­bat­te braucht. „Was wir brau­chen, sind le­bens­wer­te und funk­tio­nie­ren­de Stadt­be­zir­ke, und da­zu ge­hört auch ein at­trak­ti­ves, pro­blem­los zu er­rei­chen­des Hal­len­bad“, so Schulz, der da­mit wohl eher zur Pro-Kurfürstenbadfraktion gehört.

Ganz an­de­rer An­sicht ist of­fen­bar der Rhein­au­en­schrei­ber, der die Bür­ger­be­fra­gung an sich je­doch be­für­wor­tet. „Die Bon­ner Bä­der­land­schaft ist im Ver­gleich mit an­de­ren Kom­mu­nen deut­lich zu groß und teu­er.“ Er ist ge­gen den Er­halt des Kur­fürs­ten­ba­des in Bad Go­des­berg: „Der Er­halt al­ler vier Stadt­teil­hal­len­bä­der wä­re nur mach­bar, wenn je­des Bad für ei­nen Mil­lio­nen­be­trag sa­niert wird. At­trak­ti­ver wer­den sie da­durch aber nicht. Und kos­ten­güns­ti­ger im Ver­gleich zu dem ei­nen zen­tra­len Neu­bau auch nicht.“

Rolf Beu von den Grü­nen scheint eben­falls kein Freund des Kur­fürs­ten­ba­des zu sein: „Mit dem Bau des neu­en Kom­bi­ba­des könn­te der gor­di­sche Kno­ten, der seit Jah­ren die Neu­auf­stel­lung der Bon­ner Bä­der­land­schaft ver­hin­dert, end­lich ge­löst wer­den. […] Es macht we­der öko­lo­gisch noch öko­no­misch Sinn, viel Geld in die Sa­nie­rung ma­ro­der Bä­der zu ste­cken, wenn da­mit im Er­geb­nis kein at­trak­ti­ves Schwimm­an­ge­bot er­reicht wird.“

Die De­bat­te zeigt, wie un­ter­schied­lich die Mei­nun­gen und Ar­gu­men­te sind und ver­spricht ei­ne span­nen­de Abstimmung.

Spiele zum Hören

Wen die Bä­der­fra­ge nur pe­ri­pher tan­giert, dem sei­en zwei an­de­re Ver­öf­fent­li­chun­gen des gest­ri­gen Ta­ges emp­foh­len. Sil­ke Hil­de­brandt macht Hör­spie­le und gibt in ei­nem un­ter­halt­sa­men In­ter­view Ein­blick in ih­re Ar­beit. Scha­de nur, dass vom In­ter­view kei­ne Hör­fas­sung vor­liegt und das Kom­men­ta­re auf der Sei­te nicht mög­lich sind.

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt blablabla …

Zum Schluss noch ein eher amü­san­ter Blick in das Jahr 1917. Auch da­mals be­klag­te man wie eh und je die Ver­ro­hung der Ju­gend. So wie der Text be­ginnt, geht der Zei­tungs­ar­ti­kel auch wei­ter: „Der Ver­ein zur Be­kämp­fung der öf­fent­li­chen Un­sitt­lich­keit hielt ges­tern abend un­ter dem Vor­sitz des Herrn Pfar­rer D. We­ber im ka­tho­li­schen Ge­sel­len­hau­se ei­ne öf­fent­li­che Ver­samm­lung ab, in wel­cher die Fra­ge der Be­kämp­fung der zu­neh­men­den Ver­ro­hung der männ­li­chen und weib­li­chen Ju­gend er­ör­tert wur­de.“ In die­sem Sin­ne: O tem­po­ra, o mores!

Bei der Ru­brik Bon­ner Link­tipps wer­den auf Grund­la­ge der Ag­gre­ga­ti­on der Bon­ner Blogs die Links des vor­an­ge­gan­ge­nen Ta­ges kuratiert.

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