Am 1. März ist es wieder soweit: Der Equal Care Day findet statt. Der Tag soll auf die ungleiche Verteilung von Pflege- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. In Bonn findet dazu eine Konferenz statt.
Der Equal Care Day wurde erstmals im Jahr 2016 von dem Verein Klische*esc ins Leben gerufen. Ziel des Tages ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die Sorgearbeit in unserer Gesellschaft nach wie vor hauptsächlich von Frauen geleistet wird. Dies betrifft sowohl die unbezahlte Pflege und Betreuung von Kindern und älteren oder kranken Menschen, als auch die bezahlte Pflege in Berufen wie der Alten- und Krankenpflege.
Laut Statistiken leisten Frauen weltweit etwa 80 Prozent der unbezahlten Sorgearbeit. Dies führt dazu, dass Frauen oft weniger Zeit und Energie für ihre Karriere oder ihre persönliche Entfaltung haben. Zudem sind sie im Alter oft finanziell schlechter abgesichert als Männer, da sie durch die vielen Jahre der unbezahlten Arbeit weniger Rentenansprüche erworben haben.
Die Konferenz zum Equal Care Day in Bonn richtet sich an alle, die sich für eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen. Die Veranstaltung wird organisiert durch die Evangelische Akademie im Rheinland, den Verein Klische*esc und UN Women Deutschland.
Inhaltlich erwartet die Teilnehmer*innen ein abwechslungsreiches Tagesprogramm mit einer spannenden Keynote von Asha Hedayati, Rechtsanwältin für Familienrecht und Ausländerrecht, zur Situation von Gewaltbetroffenen und fehlendem bezahlbaren Wohnraum. Außerdem diskutieren die Architektin und Autorin Karin Hartmann, Heidi Thiemann, Vorständin der Stiftung Alltagsheld*innen, und die Leiterin des Bonner Stadtplanungsamt, Petra Denny, über care-sensible Städteplanung und neue Ansätze dazu. In anschließenden Workshops werden die Themen vertieft oder die Teilnehmenden lassen sich künstlerisch von Hörnemann & Walbrodt mit ihrem Care-Atelier inspirieren.
Wer sich für das Thema interessiert und an der Konferenz teilnehmen möchte, kann sich auf der Webseite des Equal Care Day registrieren. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist die Anzahl der Plätze begrenzt. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, die Veranstaltung per Livestream zu verfolgen.