„Familie Malente“ zieht ins Spiegelzelt an der B9

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Wollen die Bonner Kulturlandschaft nachhaltig bereichern: Direktion Theater-Palast: Knut Vanmarcke (links) und Dirk Vossberg-Vanmarcke. (Bild: Fam. Malente Presse)

In der Bonner Kulturlandschaft sieht es derzeit wegen fehlender und gekürzter Zuschüsse nicht ganz so rosig aus. Zwei Herren investieren dennoch Geld und Mühen in einen mobilen Theaterpalast an der B9. Der Vorverkauf sowie der Aufbau des Spiegelzeltes hat bereits begonnen.

Das Treffen mit der „Familie Malente“, alias Dirk Vossberg-Vamarcke und Knuth Vanmarcke findet im Cafe Schlössers in der Südstadt statt. Die beiden sind seit 5 Jahren verheiratet und gründeten 2003 ihre Kunstfamilie „Malente“. Für mich als bekennenden Fan dieser beiden Künstler nun also die Gelegenheit, sie persönlich kennen zu lernen. Unser Treffen hat einen Grund: Die beiden Schauspieler werden ab Herbst in einem mobilen, belgischen Spiegelzelt an der B9 in eigenen Shows zu sehen sein und dazu noch weitere Künstler für zunächst zwei Spielzeiten nach Bonn holen.

„Für zunächst nur zwei?“, lautet meine Frage und Dirk Vossberg-Vanmarcke klärt auf. „Ja, danach muss man sehen, ob die Stadt verlängert und wir bleiben können.“ Es ist den beiden gar nicht hoch genug anzurechnen, ob solcher Vertragsverhältnisse hier in Bonn eine knappe Million Euro zu investieren. Den originalen belgischen Theaterpalast von 1935 haben die beiden erworben, nach ihrem Gusto renoviert und nahe dem Hochkreuz einen Platz gefunden, an dem dieser für die kommenden zwei Jahre (mindestens) stehen wird. Im Notfall, d.h. einer nicht Verlängerung der Platznutzung, kann der mobile Palast abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden.

Im September beginnt die erste Spielzeit und die beiden lassen es sich natürlich nicht nehmen, mit ihren eigenen Erfolgs-Programmen „Mit 17 hat man noch Träume“ und „Im weißen Rössl“ ihr Abenteuer Theaterpalast zu eröffnen. Nach 20 Jahren gemeinsamen Ensemble Zugehörigkeiten, Kreuzfahrtschiff-Engagements und den seit 2003 vielen Tourneen als „Familie Malente“ mit den eigenen Revue-Shows wird man in Bonn ansässig. Bonn unter anderem deshalb, weil Knut Vanmarckes Familie hier lebt und er selber auch gebürtiger Bonner ist.

Der neue Theaterpalast der Familie Malente an der B9. (Bild: Fam. Malente Presse)

Doch möchte man im Theaterpalast auch anderen Künstlern eine Bühne bieten. „Wir sind froh, dass wir nach 20 Jahren herumreisen nun endlich etwas zur Ruhe kommen“, so Knut Vanmarcke. „Das heißt aber nicht, dass wir uns hinlegen und die anderen machen lassen“, ergänzt Dirk Vossberg-Vanmarcke. „Wir wollen vielmehr jeden Abend auch die Gastgeber und in unserem Spiegelzelt präsent sein“, so Vanmarcke weiter. Oder, wie sie es auf der Homepage treffend beschreiben, „Theaterdirektoren ohne Reiseverpflichtung“.

Aber was genau erwartet die Besucher eigentlich? „Wir nennen es musikalisches Unterhaltungstheater. Inhaltlich also kein Kabarett oder Varieté. Ein Angebot, welches man nirgendwo auf Bonns Bühnen findet“, erklärt Dirk Vossberg-Vanmarcke.  „Auch solch ein Spiegelzelt an sich ist für Bonn und die Region ja einzigartig. Diese besondere Atmosphäre eines belgischen Spiegelzeltes, gepaart mit musikalischen Shows und einer anspruchsvollen Theatergastronomie werden ihren Reiz nicht verfehlen“, ist sich Knut Vanmarcke ergänzend sicher.

Für Kenner der Familie Malente scheint dies in jedem Fall zuzutreffen. Deren sehr erfolgreiches – im Kleinen Theater Bad Godesberg lag die Auslastung der Shows in den letzten 10 Jahren bei etwa 97% – musikalisches Unterhaltungstheater der letzten Jahre sind wie gemacht für diese Location.  Somit liegt es nun bei den beiden „Jung“-Theaterdirektoren, die Spielzeiten und somit auch den Theaterpalast entsprechend zu füllen.

Für die erste Spielzeit haben die beiden jedenfalls schon einiges an den Start gebracht. So gastieren ab März 2019 „The Fabulous Singlettes“ mit Liveband  aus Australien an der B9, gefolgt von Kerstin Marie Mäkelburg mit einer Hommage an Marlene Dietrich. Des Weiteren im Programm sind eine Udo Jürgens Konzert-Show („Aber bitte mit Dame“) sowie die Travestie-Komödie „Ganze Kerle“ unter Regie von Dirk Vossberg-Vanmarcke.

Wenn man den beiden zuhört und deren Euphorie und Elan verspürt, dann kann dies eigentlich nur eine Erfolgsgeschichte werden. Dies jedenfalls bleibt den beiden und auch der Kulturlandschaft der gesamten Region zu wünschen.

Der Vorverkauf für die erste Spielzeit läuft.
Alle Infos auch unter www.theaterpalast.de

 

 

 

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