Lina auf dem Kunst!Rasen in Bonn. (Foto: Sebastian Derix)

Die hun­der­te Me­ter lan­ge Schlan­ge vor dem Kon­zert­ge­län­de des Bon­ner Kunst!Rasens lässt Gro­ßes er­war­ten: Ade­le? Ed Sheeran? Weit ge­fehlt – die über­wie­gend zwi­schen sechs und drei­zehn Jah­re al­ten Mäd­chen war­ten dar­auf, Li­na zu se­hen. Li­na wer? Li­na La­ris­sa Strahl, 20-jährige Singer-Songwriterin aus der Ecke von Han­no­ver – oder ei­ni­gen Er­wach­se­nen viel­leicht auch be­kannt als „Bi­bi“ aus den vier „Bi­bi & Ti­na“ Fil­men. Aaaahhhhh, die…

Und so ist das Kon­zert wie die Bibi-Filme: Ir­gend­wie tra­shig, aber man fühlt sich durch­gän­gig gut un­ter­hal­ten. Und so geht es schein­bar auch den an­de­ren Er­wach­se­nen, die über­wie­gend hier sind, um Karma-Punkte zu sam­meln und auch nicht zur Ziel­grup­pe gehören.

Li­na ali­as Bi­bi Blocks­berg auf der Büh­ne. (Fo­to: Se­bas­ti­an Derix)

Mit ei­ni­ger Ver­spä­tung un­ter oh­ren­be­täu­ben­dem Ge­ju­bel legt Li­na los. Mit da­bei die drei Jungs ih­rer Band. Mit so ba­na­len wie ein­gän­gi­gen Tex­ten wie „Sieht die Welt be­schis­sen aus, schmeiß ganz ein­fach Glit­zer drauf“, of­fen­bart sich gro­ßes Mit­singpo­ten­zi­al auch für die Erwachsenen.

Die Mäd­chen kön­nen oh­ne­hin je­den Text aus­wen­dig und sin­gen be­seelt für die nächs­ten ein­ein­vier­tel Stun­den mit ih­rem Idol Songs wie „Egal“, „X“ und „Wie ich bin“. Da­zwi­schen reg­net es Kon­fet­ti, par­don, je­de Men­ge Glit­zer und El­tern trös­ten sich, dass es si­cher­lich schlim­me­re Vor­bil­der gibt als das hüb­sche und selbst­be­wuss­te Mäd­chen auf der Bühne.

Li­na gibt den Fans, was sie wol­len und das Meer an durch­gän­gig glück­li­chen Mäd­chen lässt dar­über hin­weg­se­hen, dass nach En­de des Kon­zerts bei man­chen Be­glei­ten­den zu­recht die Fra­ge auf­kam, ob jetzt wohl Pau­se sei.

Schließ­lich er­in­nert sich der ein oder an­de­re Mitt­vier­zi­ger an Zei­ten, in de­nen man zum glei­chen Preis Rob­bie Wil­liams dop­pelt so lan­ge ge­se­hen hat. Aber das war da­mals – als noch nie­mand sich vor­stell­te, ei­nes Ta­ges mit dem ei­ge­nen Nach­wuchs ein Kon­zert zu besuchen…

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