In der digitalen Szene ist es ja nicht unüblich, dass zahlreiche englische Kunstbegriffe genutzt werden, die kaum ein Normalsterblicher versteht. Nun findet also so ein „Hackathon“ am 2. Juli zum ersten Mal im BonnLab statt und das Orga-Team von Code for Bonn möchte bewusst die Türe für alle Interessierten öffnen, sich das Treiben anzuschauen und Mitzumachen.
Immer wieder liest man in der Tagespresse von Hackerangriffen. Man denkt an Zerstörungswut und bekommt Angst vor seinen Endgeräten, über die man die Kontrolle verloren hat. Doch unter einem „Hack“ – gesprochen „häck“ – versteht man in der digitalen Szene einfach nur eine kreative Lösung für ein Problem, das anders nicht zu lösen ist. Oder die Lösung beinhaltet eine kreative Wendung, wie ein intelligenter Witz mit der Pointe an der richtigen Stelle.
„Hacken“ hat also nicht unbedingt etwas mit Computern und Angst zu tun, sondern mit einer Einstellung und Grips. Es ist die Einheit von Kreativität, Freude am Spiel und einer gewissen Gewieftheit. Klar, Computernerds fühlen sich als erste angesprochen, wenn es um einen Hackathon geht, aber im Grunde ist nicht jeder IT-Experte auch gleich ein guter Hacker.
Im Stadtlabor BonnLab darf jeder mitmachen
„Jeder kann hacken“ ist also genau das Motto, mit dem Damian Paderta bewusst die Tür zum BonnLab an der Zingsheimstr. 2 in Bonn-Beuel für alle öffnen möchte. Einen ganzen Tag lang wird im Stadtlabor von Johanna Schäfer elaboriert, getüftelt, gebastelt und gewerkelt, bis das Hack-Werk am Ende des Tages den anderen Hackerinnen und Hackern präsentiert werden kann. Es gibt Pizza und Drinks, all das für eine kostenlose Anmeldung.
Bezahlt wird der ganztätige Spaß vom Schwarm, um nicht Crowdfunding zu sagen. Aber auch Sponsorings sind zur Unterstützung der Digitalisierung Bonns noch sehr willkommen. Erste T-Shirt-Spenden sind schon angekommen! Und das Stadtlabor ist ein wunderbarer Ort für diese und vergleichbare Veranstaltungen.
Thematisch ist der Hackathon nur wenig eingegrenzt: es soll um offene Daten, freie Software und kleine Kontroller gehen, aber auch alternative Themen finden Platz, Hauptsache es ist innovativ, macht Spaß und bringt etwas.
Ich will beim Hackathon mitmachen! Wie geht das?
Anmelden könnt ihr Euch entweder über Eventbrite oder über ein Etherpad, indem ihr euren Namen in die Liste eintragt, und wie ihr sehen werdet, ist die Liste schon lang. (Für die Eintragung gibt es auch ein „Recht auf Pizza“, aber vermutlich keinen Anspruch.) Wir sehen uns also hoffentlich beim 1. Hackathon in Bonn, am 2.7. um 10 Uhr geht’s los.
Weitere Infos findet ihr unter http://hackathon.codeforbonn.de.
[…] Gesellschaftlich genauso verpönt wie Spaßbremsen sind übrigens auch Hacker, besonders die, die mit Skimasken vor den Rechnern sitzen und Facebookprofile hacken, um dummes Zeugs zu schreiben. Dass Hacker auch weiße Ritter sein können, oder ganz andere Dinge verändern, ja, gar jeder Hacken kann, das verspricht der erste Bonner Hackaton. […]