Bonn braucht ein passendes Profil: Wirtschaftsförderin Appelbe im Interview [Bundesstadt Podcast 4]

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Wie kann Bonns Wirtschaft gefördert werden? Diese Frage muss sich Victoria Appelbe als Leiterin der Wirtschaftsförderung jeden Tag von neuem stellen und so bat Sandra Prüfer sie zum deutsch-englischen Interview, mit zahlreichen Fragen zum digitalen, zum internationalen, dem vielfältigen und dem nachhaltigen Bonn und seiner Wirtschaft.

Kurz vor dem ersten Treffen des Innovation Boards von „Digitales Bonn“ haben wir Victoria Appelbe am 22. März 2016 zum Interview ins erst Anfang des Jahres neu eröffnete Coworking Bonn eingeladen. Die erste Frage war naheliegend: Wie digital ist Bonn für Sie?

Bonn ist schon digital, kann aber noch digitaler werden.

Victoria Appelbe
Foto: Stadt Bonn

Aber es ging im Interview auch über das digitale Thema weit hinaus: Wie hält man Talente in Bonn, aber auch ganze Firmen? Welche Rolle spielt die lokale Verkehrssituation und kann Individualverkehr nachhaltig sein? Wie stärkt man den Einzelhandel? Wie bekommt man Fachkräfte nach Bonn und kann man dem Mangel auch durch Diversität begegnen? Welche Rolle spielen Nachwuchsförderung, Kita-Plätze und Familienarbeit für die lokale Wirtschaft? Welche Vision hat Victoria Appelbe für Bonn 2030?

Den zweiten Teil des Interviews hat Sandra Prüfer auf Englisch geführt, um mit Victoria Appelbe über das internationale Bonn, die Integration von Flüchtlingen in den lokalen Arbeitsmarkt, aber auch die Themen Nachhaltigkeit, Klima und Diversität zu sprechen. Die letzte Frage schließt etwas überraschend den Bogen zum Einstieg.

Victoria Appelbe analysierte die Situation vor Ort genau und offen, sowohl was die Stärken als auch die Schwächen Bonns angeht. Sie liefert im Interview zahlreiche schöne Zitate und war offen genug zuzugeben, wenn sie etwas mal nicht wusste. Doch eins hat sie klar herausgearbeitet: Jede Stadt muss seine eigene Identität und sein eigenes Profil finden, das zu ihr passt, um die eigenen Stärken zu nutzen. Bonn ist nicht Berlin und auch nicht San Francisco.

1 Kommentar

  1. Ein sehr Interessanter Beitrag! Besonders der Punkt Einzelhandel. Als Unternehmer jedoch kann ich sagen, das der Einzelhandel in Bonn im Vergleich zu den letzten Jahren sehr schwieriger geworden ist und noch schwieriger wird.
    Natürlich spielt auch die Entwicklung des Interenets eine große Rolle. Vor 10 Jahren hatten die Kunden noch Sorgen, wenn Sie im Internet bestellt hatten. Da ging man noch in den Einzelhandel und kaufte es vor Ort. Heute haben die Kunden im Internet inzwischen mehr Rechte als wie im Einzelhandel. 30 Tage Widerufsrecht, kostenloser Hin und Rückversand…

    Ein Service was im Einzelhandel nicht immer angeboten werden kann. Dazu kommen natürlich noch die teueren Mieten in der Bonner Innenstadt. Es gibt vielleicht noch eine Handvoll Inhaber geführten Geschäfte in der Sternstraße, Poststraße oder Wenzelgasse. Die Mieten sind extrem hoch, dazu kommt noch die Kauton und die Provision für den Markler. Hier liegt man schon bei 20000-30000€ nur für die Kation, Provision und den ersten Mietbeitrag. Wenn man keine ausreichende Rücklage hat, kann man schon nach paar Monaten sein Geschäft wieder aufgeben.

    Ich habe jetzt noch vor kurzem gelesen, das am Hauptbahnhof die Maximilian Passage gebaut wird.
    Sollte das wirklich der Fall sein, dann wird es in Bonn keine Inhabergeführten Geschäfte mehr geben!

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