Bonn heißt Flüchtlinge willkommen

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Bonn ist ei­ne in­ter­na­tio­na­le und welt­of­fe­ne Stadt. Und Bonn ist ei­ne warm­her­zi­ge, be­sorg­te und hilfs­be­rei­te Stadt. Ge­ra­de beim The­ma Flücht­lin­ge ist das in letz­ter Zeit gut zu beobachten.

An vor­ders­ter Social-Media-Front steht da­bei Ma­nue­la, die auf Twit­ter un­ter @Medididi un­ter­wegs ist. Sie ist eh­ren­amt­lich für das Deut­sche Ro­te Kreuz tä­tig und re­gel­mä­ßig mit Flücht­lin­gen in Kon­takt. Ih­re Ar­beits­stel­le ist die Er­me­keil­ka­ser­ne, wo sie ei­ner­seits im­mer wie­der sieht, wie groß die Not der An­kom­men­den ist. Gleich­zei­tig stellt sie aber auch fest, wie groß die Hilfs­be­reit­schaft in der Be­völ­ke­rung ist.

Nur eine kleine Episode

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag zum Bei­spiel frag­te sie auf Twitter:

Die­ser klei­ne Auf­ruf be­wirk­te, dass Flücht­lings­kin­der schon Sams­tag­abend im Sand spie­len konn­ten. Hel­fer Ma­xim Loick be­rich­te­te in sei­nem Blog dar­über. Und er war nicht der Ein­zi­ge. Auch wei­te­re Per­so­nen tru­gen Spiel­zeug in die Ermekeilkaserne.

Große Hilfsbereitschaft bei Bonnerinnen und Bonnern

Die­se klei­ne Epi­so­de zeigt, wie groß die Hilfs­be­reit­schaft in der Be­völ­ke­rung ist. Ne­ben dem über­wäl­ti­gen An­ge­bot an Sach­spen­den bei den Un­ter­künf­ten gibt es auch In­itia­ti­ven, die ver­su­chen, In­for­ma­tio­nen zu bün­deln, sich aus­zu­tau­schen und so noch stär­ker die Hil­fe zu koordinieren.

Ei­ne sol­che An­lauf­stel­le ist die Face­book­grup­pe „Will­kom­men in Bonn„. Spon­tan von drei Per­so­nen aus ei­ner Face­book­dis­kus­si­on her­aus ge­grün­det, gab es in­ner­halb we­ni­ger Ta­ge über ein­tau­send Mit­glie­der. Mo­men­tan sind es mehr als 1700. „Wir wa­ren von dem An­sturm voll­kom­men über­rascht. Ei­gent­lich war die Grup­pe nur für den in­for­mel­len Aus­tausch zwi­schen Hel­fern ge­dacht“, sagt Mit­grün­der Yan­nick Lotz.

Auch an an­de­ren Stel­len im In­ter­net sind Bon­ne­rin­nen und Bon­ner ideell und mit kon­kre­ten Ta­ten be­müht, die Bun­des­stadt als of­fen und hilfs­be­reit dar­zu­stel­len und der so stil­len Mehr­heit ein Ge­sicht zu ge­ben. Die Grup­pe „Re­fu­gees Wel­co­me“ en­ga­giert sich auch po­li­tisch, or­ga­ni­siert De­mons­tra­tio­nen und möch­te „nicht auf ei­ner abs­trak­ten Ebe­ne blei­ben, son­dern di­rek­te Un­ter­stüt­zung anbieten“.

Nicht ver­ges­sen soll­te man auch die In­itia­ti­ve Frei­funk, die die Un­ter­künf­te mit frei­em In­ter­net ver­sor­gen. Nach den grund­le­gen­den mensch­li­chen Be­dürf­nis­sen ist WLAN ei­ner der wich­tigs­ten Din­ge, die Flüch­ti­ge be­nö­ti­gen. Nur so kön­nen sie Kon­takt zu ih­ren Fa­mi­li­en in der Hei­mat auf­neh­men und sich informieren.

Selbst helfen

Selbst zu hel­fen ist wich­tig und eh­ren­wert. Eben­so wich­tig ist je­doch, nicht un­ko­or­di­niert vor­zu­ge­hen. Ob be­stimm­te Sa­chen ge­ra­de be­nö­tigt wer­den und wo sie ab­ge­ge­ben wer­den kön­nen, wis­sen am bes­ten die Hel­fer vor Ort. Auf ei­ner ei­ge­nen In­ter­net­sei­te un­ter integration-in-bonn.de hat die Stadt al­le An­lauf­stel­len und In­for­ma­tio­nen ge­sam­melt. Wich­tig sind vor al­lem die Stel­len, an de­nen man Sach­spen­den ab­ge­ben kann.

Am bes­ten ist es im­mer, sich vor­her kurz zu in­for­mie­ren, was ge­ra­de be­nö­tigt wird. Ak­tu­ell ge­braucht wer­den laut Deut­schem Ro­ten Kreuz in Bonn:

Hoch­stüh­le für Kin­der, mo­bi­le Wä­sche­stän­der und 20 Fahrradschlösser
Ei­ni­ge Flücht­lin­ge möch­ten die Zeit nut­zen und Deutsch ler­nen. Des­halb sind Schul­bü­cher mit vie­len Bil­dern, die die Wor­te er­klä­ren, willkommen.

Aufruf zur Anständigkeit

Die­ses hilfs­be­rei­te und em­pha­ti­sche Bonn ist vor­bild­haft. Die Stadt zeigt sich von sei­ner mensch­li­chen Sei­te. Lasst uns die­se An­stän­dig­keit be­wah­ren! Zeigt, dass Men­schen, die aus ih­rer Hei­mat flie­hen muss­ten, in Bonn ei­nen Ort fin­den kön­nen, der ih­nen Ru­he und Si­cher­heit gibt!

Fo­to: @Medididi

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