Jörg Haas: Vom Student in der Prümer Eifel zum Investor in Bonn [Bundesstadt-Podcast 8]

0

Im Bundesstadt.com-Podcast spricht Dr. Jörg E. Haas mit San­dra Prü­fer und Sa­scha Foers­ter über sei­ne ein­fa­che Ju­gend in der Ei­fel, die ers­ten di­gi­ta­len Ideen mit sei­nem Kom­mi­li­to­nen Rü­di­ger Wil­bert, den wil­den Weg zum wach­sen­den Un­ter­neh­men bis hin zur heu­ti­gen Investment-Gruppe. Nehmt Euch zwei Stun­den Zeit für die­ses Interview.

Vorgeschichte zu diesem Interview

Jörg Haas ist mir zum ers­ten Mal bei Twit­ter be­geg­net, wie so man­cher Bon­ner: @joergehaas. Sei­ne Bio­gra­phie klang interessant:

Foun­der & CEO: GWI AG (1990-2006), Bonn­vi­sio Group, HW Part­ners AG (bo­th sin­ce 2002),  (sin­ce 2007); Chair­man Uni­ver­si­ty Coun­cil of Bonn (2008-13).

Ich goo­gel­te die Na­men: Die GWI AG ist mal für viel Geld an die Ag­fa ver­kauft wor­den. Jörg Haas stammt ur­sprüng­lich aus der Ei­fel. Sco­pe­vi­sio ist ein mit­tel­stän­di­sches Un­ter­neh­men von ihm und bie­tet Cloud-Unternehmenssoftware für den Mit­tel­stand. Und nun ist er In­ves­tor bei der HW Part­ners AG: Haas, Wil­bert und die Part­ner, die Fir­men, Im­mo­bi­li­en und ei­ne Men­ge Geld be­sit­zen. Und er schien ein Fai­ble für Bonn zu haben:

Startups in der Region Bonn: gründen und fördern

Ich war po­si­tiv über­rascht, nach dem ich mich mit sei­ner Twitter-Biographie be­schäf­tigt hat­te: dass ein CEO und In­ves­tor mit zahl­lo­sen Fir­men und Be­tei­li­gun­gen bei Twit­ter ak­tiv war und schein­bar oh­ne gro­ßes Team da­hin­ter. Ich ging da­von aus, dass Men­schen mit viel Geld sich eher zu­rück­zie­hen und Golf spie­len. Wenn sie kom­mu­ni­zie­ren, dann nur, was As­sis­ten­ten und Re­den­schrei­ber ih­nen in den Mund le­gen. Aber hat er über­haupt Zeit zum kom­mu­ni­zie­ren? Nicht im­mer. Aber in die­sem Fall schon: Un­ge­schnit­te­ne 2 Stun­den lang!

Die­ser Tweet kam für Jo­han­nes und mich kurz nach der Grün­dung von Bonn.digital ge­nau rich­tig. Wir wa­ren zwar kein Start­up und ob Social-Media-Beratung nach 15 Jah­ren Face­book noch wirk­lich in­no­va­tiv sein kann, stel­le ich ger­ne selbst in Zwei­fel, aber es kam ei­ne Ant­wort: wir soll­ten un­se­re Idee und Fir­ma doch mal vorstellen.

Ge­sagt, ge­tan; ich kür­ze die Ge­schich­te mal ab: nach den Ge­sprä­chen durf­ten wir Sco­pe­vi­so kos­ten­los nut­zen und et­was spä­ter das Scopevisio-Team beim Cloud-Unternehmertag 2016 in Sa­chen So­cial Me­dia un­ter­stüt­zen. Es war ei­ner un­se­rer ers­ten Auf­trä­ge. Und die­ses Jahr am 18.01.2017 dür­fen wir wie­der beim #CUT2017 im Ka­me­ha da­bei sein. Da­nach be­geg­ne­te man sich im­mer wie­der: bei der IHK-Konferenz 2015, bei Di­gi­ta­les Bonn und beim Di­gi­tal Hub Re­gi­on Bonn. Ich er­zäh­le das auch so ger­ne, weil ich es schön fin­de, dass Grün­der und In­ves­to­ren sich via Twit­ter auf Au­gen­hö­he ver­net­zen kön­nen. Die­se Er­fah­rung be­legt das für mich auf ex­em­pla­ri­sche Wei­se, wenn mal wie­der je­mand sagt: Ich ha­be kei­ne Zeit für So­cial Media.

Für Social Media habe ich keine Zeit“

Interview mit Jörg Haas bei HW Invest am Bonner Bogen
In­ter­view mit Jörg Haas bei HW Part­ners und Sco­pe­vi­sio am Bon­ner Bogen

Zeit ha­ben ist ein gu­tes Stich­wort, um Jörg Haas zu be­schrei­ben: beim In­ter­view hat­te er sich fast zwei Stun­den Zeit ge­nom­men. San­dra Prü­fer und ich hat­ten den Ter­min für den Pod­cast ver­ein­bart, wir gin­gen von 30 Mi­nu­ten ma­xi­mal aus, viel­leicht auch nur 15. Ich hät­te auch Ver­ständ­nis ge­habt, wenn der Ter­min ge­platzt wäre.

Aber er nahm sich die Zeit aus­führ­lich zu spre­chen und un­se­re Fra­gen zu be­ant­wor­ten. Ich wur­de mit der Zeit im­mer un­ru­hi­ger: es muss doch be­stimmt wich­ti­ge­res ge­ra­de ge­ben? Ter­mi­ne, E-Mails, Ak­ti­en­kur­se? Im Ge­gen­teil hielt Jörg Haas uns in all sei­ner Ru­he auf um Din­ge klar zu stel­len und in den rich­ti­gen Kon­text zu brin­gen, wenn er ei­ne Fra­ge be­ant­wor­te­te. Es ist al­so ein lan­ges In­ter­view ge­wor­den, was nicht an uns lag.

Soll ich Zeit in diesen Podcast investieren?

Ich glau­be, dass es sich lohnt die Zeit zu neh­men die­ses In­ter­view zu hö­ren, sich die Ge­schich­te die­ses Startup-Gründers an­zu­hö­ren, der aus ei­ner Zeit stammt, in der nie­mand von Start­ups sprach, auch wenn er ge­ra­de erst 53 Jah­re alt ge­wor­den ist. Es ist die Ge­schich­te ei­nes Ju­gend­li­chen, der in der Ei­fel, in Prüm groß ge­wor­den ist; der ir­gend­wann den ers­ten Com­pu­ter kauf­te, zu ei­ner Zeit, wo wirk­lich noch fast nie­mand so ei­nen „Com­pu­ter“ be­saß; mit dem ers­ten In­ter­net­an­schluss im gan­zen Ort; wie er mit sei­nem Kom­mi­li­to­nen Wil­bert in sei­ner Stu­den­ten­bu­de in Trier von sei­nem Ver­mie­ter an­ge­spro­chen wür­de „er ken­ne sich doch mit Com­pu­tern aus“ und dann an­fing Krankenhaus-Software zu pro­gram­mie­ren um sein Stu­di­um zu fi­nan­zie­ren; wie er künst­li­che In­tel­li­genz er­forscht; und nur we­ni­ge Jah­re auf­grund des Er­folgs spä­ter die Krankenhaus-Software von hun­der­ten Men­schen pro­gram­mie­ren ließ; wie es war, als er mehr Schul­den hat­ten, als man in ei­nem nor­ma­len Men­schen­le­ben weg­ar­bei­ten kann; wie es war, als er zum ers­ten Mal hun­der­te Men­schen aus Ma­nage­ment­grün­den ent­las­sen muss­te und wie er das seit­dem ver­mei­den konn­te; was es be­deu­tet sei­ne Fir­ma, mit der man all das er­lebt hat, zu ver­kau­fen; und was sei­ne Plä­ne für sei­ne Zu­kunft und die Zu­kunft Bonns sind. Was ich sa­gen will: es lohnt sich, dass ihr Eu­re Zeit in die­sen Pod­cast investiert.

Of­fen­le­gung: Für die­sen Pod­cast und das In­ter­view wur­de nicht be­zahlt und es gab kei­nen Auf­trag da­zu, je­doch steht Sa­scha Foers­ter als Ge­schäfts­füh­rer von Bonn.digital in ge­schäft­li­cher Be­zie­hung zu den Fir­men der HW Part­ners von Jörg Haas. San­dra Prü­fer hat die­ses In­ter­view eh­ren­amt­lich für Bundesstadt.com geführt.

KOMMENTIEREN

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein