Neu im GOP – Bang Bang

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Mit dem Un­ter­ti­tel „Schrill, wild, Glit­zer to­tal“ kommt das neue Pro­gramm ins GOP nach Bonn. 

Wer­ner Buss, der künst­le­ri­sche Lei­ter der GOP-Gruppe, platzt be­reits in der Pres­se­kon­fe­renz vor der Pre­mie­re in Bonn fast vor Vor­freu­de. Mit der Ver­si­che­rung „Ihr wer­det viel, viel Spaß ha­ben, das kann ich euch ver­spre­chen“ schickt er die Zu­schau­er schließ­lich in ein fast 2-stündiges Feu­er­werk aus Akro­bat und Comedy.

Schwungvoller Start

Ei­nes macht das Pro­gramm gleich Am An­fang rich­tig: Mit ei­ner schwung­vol­len und en­er­gie­rei­chen Diabolo-Nummer hat Ste­fan Bau­er das Pu­bli­kum so­fort im Griff und bringt die Stim­mung di­rekt auf Tou­ren. Wer glaubt nach x Diabolo-Nummern schon ein­mal al­les ge­se­hen zu ha­ben, den lehrt der 28-Jährige – üb­ri­gens der ein­zi­ge Deut­sche im En­sem­ble – das Stau­nen. Wäh­rend Bau­er sein Spiel­ge­rät in al­le mög­li­chen Rich­tun­gen über die Büh­ne flie­gen lässt, hat der Zu­schau­er Pro­ble­me, dem Tem­po des Ge­sche­hens zu folgen. 

Ste­fan Bau­er, Quel­le: GOP

Die 25-jährige Char­lot­te Ga­gnon legt an­schlie­ßend mit ih­rer Ver­ti­kal­tuch­num­mer ei­ne ganz an­de­re Ge­schwin­dig­keit an den Tag. Ih­re kraft­vol­le Dar­bie­tung macht ein we­nig atem­los und bil­det ei­nen ge­sun­den Kon­trast zum Ge­wit­ter der Einstiegsnummer.

Schon früh fällt auf, was sich durch das gan­ze Pro­gramm hin­durch­zieht: Die Acts fol­gen nicht Schlag auf Schlag, son­dern sind lie­be­voll ver­wo­ben in ein Rah­men­pro­gramm, das zum Teil auch wäh­rend der ei­gent­li­chen Dar­bie­tun­gen auf der Büh­ne ih­re Fort­set­zung fin­det. In Sum­me – das sei auch ge­sagt – er­schließt sich der ro­te Fa­den die­ses Rah­mens nicht wirk­lich, was aber dem Pro­gramm kei­nen Ab­bruch tut.

Zu­sam­men ge­hal­ten wird das Gan­ze durch den Clown Xe­vi Ca­sa­ls, der ver­sucht, das je­wei­li­ge Ge­sche­hen mit sei­ner Ka­me­ra ein­zu­fan­gen. Sei­ne Auf­trit­te sind sym­pa­thisch töl­pel­haft, dar­in aber nicht über­mä­ßig auf­dring­lich und schrill. Sie fü­gen sich viel­mehr har­mo­nisch in das Pro­gramm ein. Schon fast zärt­lich wirkt schließ­lich sein Tanz mit di­ver­sen zum Teil stör­ri­schen Te­le­fo­nen, de­nen er Herr zu wer­den versucht.

Mal was Neues

Simon-James Rey­nolds, der schon zu Be­ginn ei­ne schwung­vol­le In­ter­pre­ta­ti­on von Ni­na Ha­gens „Du hast den Farb­film ver­ges­sen“ ab­ge­lie­fert hat­te, schlüpft ir­gend­wann in ge­fähr­li­che High-Heels Stie­fel und stol­ziert an­schlie­ßend dar­in fast schon un­ver­schämt si­cher über die Büh­ne. Als wenn das aber nicht schon ge­nug wä­re, bie­tet er dem Pu­bli­kum gleich noch ei­ne tol­le Num­mer am Swin­ging Pole. 

Sei­ne Num­mer wird un­ter­malt von Her­man van Ve­ens „Wenn ich mir was wün­schen dürf­te“. Da­mit wird auch die mu­si­ka­li­sche Spann­brei­te deut­lich, die Re­gis­seur An­tho­ny Ve­nis­se ei­gen­hän­dig auf­ge­spannt hat. Nach­dem er die Lie­der sei­ner­zeit aus­ge­sucht hat­te, so er­zählt Wer­ner Buss zu Be­ginn, ha­be sich der Ka­na­di­er Ve­nis­se die deut­schen Tex­te erst ein­mal über­set­zen las­sen müs­sen. Die Mu­sik trägt vie­le Zu­schau­er zu­rück in der Zeit und gibt dem Pro­gramm da­mit auch ei­nen melancholisch-romatischen Touch.

Immer wieder Highlights

Die her­aus­ra­gen­den Acts hin­ter­las­sen über die­se Er­in­ne­rung hin­aus bei den Zu­schau­ern das Ge­fühl, ei­ner wirk­lich au­ßer­ge­wöhn­li­chen Show bei­gewohnt zu ha­ben. Egal ob es die un­glaub­li­che Hand­stand­akro­ba­tik von Da­ni­elle Saul­nier, die Akro­ba­tik am Klei­der­stän­der von Ja­de Mo­r­in oder die un­wi­der­steh­li­che und lie­be­vol­le Part­ner­num­mer von Char­lot­te Ga­gnon und Ian La­bel­le ist: Je­der ein­zel­ne Auf­tritt be­geis­tert und macht Lust auf mehr. 

Be­son­ders un­ter­halt­sam ist die Vor­stel­lung von Pi­l­ip­pe Thi­bau­deau und Be­cky Prie­be, in der Thi­bau­deau sei­ne Part­ne­rin wie ei­ne Pup­pe über die Büh­ne führt, aber bald mehr Ar­me und Bei­ne auf den Bret­tern ver­sam­melt sind, als man den bei­den Dar­stel­lern zu­ord­nen kann. 

Kurz vor Schluss kommt dann auch An­na Ward mit ih­rer Cyr-Dar­bie­tung auf die Büh­ne. Bei der Ge­schwin­dig­keit, mit der Ward scih über die Büh­ne schwingt, wird mir schon beim Zu­schau­en schwindelig. 

An­na Ward, Quel­le: GOP

An­na Ward ist die­je­ni­ge, der wir die­sen wun­der­vol­len Abend zu ver­dan­ken ha­ben. Sie hat­te ir­gend­wann die Idee, ge­mein­sam mit ih­ren liebs­ten Kol­le­gen ei­nen „ar­tis­ti­schen Ur­knall“ auf die Büh­ne zu brin­gen. Mit Re­gis­seur Ve­nis­se und dem Team des GOP fand sie da­bei ge­nau die rich­ti­gen Mit­strei­ter für die­ses Projekt.

In­zwi­schen ge­hen mir bei den GOP-Shows die Su­per­la­ti­ve aus. Das Pro­gramm Bang-Bang aber scheint mir ei­nes der lie­be­volls­ten zu sein, die ich dort bis­her ge­se­hen ha­ben. Dass das En­sem­ble auf mehr als ei­ner pro­fes­sio­nel­len Ebe­ne har­mo­niert, ist zu je­dem Zeit­punkt deut­lich spür­bar. Am En­de bin ich dank­bar, dass uns An­na Ward an ih­rem Traum hat teil­ha­ben las­sen. Die Show ist auf je­den Fall ei­ne Riesenempfehlung.

Phil­ip­pe Thi­bau­deau und Be­cky Prie­be, Quel­le: GOP


Bang Bang“ läuft vom 02. Mai bis zum 30. Ju­ni 2019 im GOP in Bonn. Die Vor­stel­lun­gen fin­den von Mitt­woch bis Sonn­tag statt. Kar­ten gibt es be­reits ab 29 Euro.

In­for­ma­tio­nen und Bu­chun­gen un­ter https://www.variete.de/spielorte/bonn/

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