Nur ein Detail am Straßenrand

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(ck) In diesem Herbst fallen nicht nur, wie jedes Jahr, die Blätter von den Bäumen, sondern auch die letzten Gaslaternen in der Bonner Südstadt. Die ersten mit Gas betriebenen Straßenlaternen sollen um 1850 die Stadt erleuchtet haben, bereits ab 1899 kam die elektrische Beleuchtung auf. Seit vielen Jahren ersetzen die Stadtwerke die alten Gasleuchten durch optisch gleichartige elektrische Laternen, teilweise werden sie getauscht, teilweise die vorhandenen auf elektrischen Betrieb umgerüstet. Das mag man bedauern, andererseits ist dieser Schritt verständlich, liegen doch die Betriebs- und Unterhaltungskosten der Gaslaternen weit über denen ihrer elektrischen Kolleginnen. Insofern ist es bemerkenswert, dass die letzten Exemplare ihrer Art bis 2015 überlebt haben.

Zurzeit werden die Laternen in der Niebuhrstraße ersetzt, den letzen in der Diezstraße neben der Elisabethkirche soll bis zum Jahresende das Gas abgedreht werden. Mit ihrem charakteristischen harten, gelblich-weißen Licht verschwindet damit ein ganz kleines bisschen des typischen Südstadt-Flair, aber das dürfte wohl zu verschmerzen sein.

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Die Diezstraße wird noch komplett mit Gas beleuchtet

 

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Eine der letzten ihrer Art in der Niebuhrstraße. Deutlich zu erkennen die sechs Glühkörper und die Zündflamme in der Mitte

(Fotos: Carsten Kubicki)

 

8 Kommentare

  1. „…dürfte zu verschmerzen sein? Sicher gibt es aufregenderes , aber in solchen eher unscheinbaren Dingen liegt doch das, was man Lebensqualität nennt.

    Hätte man doch wenigstens moderne LED-Technik verwendet, die mittlerweile auch die angenehme Lichtqualität einer Gasleuchte hinbekommt. Nun verbreiten meist gelbe Natriumdampflampen, in Disneyland-Gaslaternen-Atrappen, in den schönen Gründerzeitstrassen der Südstadt nachts eher eine Lichtstimmung, wie man sie von Hauptverkehrsstrassen her kennt!

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