Wanderung von Bad-Godesberg über Ippendorf bis Endenich

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Die Rou­te führt von Bad Go­des­berg in den Stadt­wald und dann ent­lang des Kot­ten­forst­pla­teaus bis zum Kreuz­berg. Von Dort steigt man hin­un­ter an den Rand von En­de­nich. Fix­punk­te die­ser Tour wa­ren mit der Mi­cha­els­kap­pel­le in Bad Go­des­berg, der Kreuz­berg­kir­che  in Ip­pen­dorf  so­wie der Mar­ter­ka­pel­le in En­de­nich Sa­kral­bau­ten, wel­che be­reits Jahr­hun­der­te als Land­mar­ken und Zie­le dien­ten.  Dar­über hin­aus bie­tet die Tour vie­le wei­te­re re­le­van­te  Se­hens­wür­dig­kei­ten von de­nen hier ei­ni­ge vor­ge­stellt werden.

„Ju­gend als Be­wah­rer der Welt“ Kunst im öf­fent­li­chen Raum von Heinz Feu­er­born (Fo­to: J. Steinhauer)

Kunst in der Bad Godesberger Fussgängerzone

Vom Go­des­ber­ger Bahn­hof aus, geht es zu­nächst durch die Bad Go­des­ber­ger In­nen­stadt, wo die Skulp­tur „Ju­gend als Be­wah­rer der Welt „, aus dem Jahr 2002 auf­fällt. Der Bad Go­des­ber­ger Künst­ler Heinz Feu­er­born hat die­se Brun­nen­fi­gur ge­schaf­fen. Der Ti­tel die­ser Ar­beit ist wohl ewig jung.

Die Mi­cha­els­ka­pel­le in Bad Go­des­berg (Fo­to: J. Steinhauer)

Es folgt der An­stieg zur Mi­cha­els­ka­pel­le, wel­che rasch er­reicht ist. Ur­sprüng­lich han­delt es sich bei der im Jahr 1210 ge­bau­ten Mi­cha­els­ka­pel­le um ei­nen Er­satz­bau für die eben­falls dem hei­li­gen Mi­cha­el ge­weih­te  Ka­pel­le auf dem Go­des­berg. Die­se muss­te dem Bau der Go­des­burg im sel­ben Jahr wei­chen. Bis zum Bau der Bad Go­des­ber­ger Sankt Ma­ri­en­kir­che im Jahr 1862 hat­te die Ka­pel­le die Funk­ti­on der Go­des­ber­ger Pfarr­kir­che ab 1804 (vor  1804 ge­hör­te Bad Go­des­berg über Jahr­hun­der­te zur Pfar­rei Rüngsdorf). 

Es lohnt sich noch ein paar Me­ter wei­ter zur Go­des­burg zu wan­dern. Für Fans des Bru­ta­lis­mus ist der An­bau der Go­des­burg aus dem Jahr 1959, wel­cher nach den Plä­nen von Prof. Gott­fried Böhm ent­stan­den ist ein Muss.  Im die­sem Zu­sam­men­hang könn­te auch der Be­richt über die Be­ton­kir­che in Impek­ho­ven, wel­che eben­falls von Böhm ge­plant wur­de von In­ter­es­se sein. Gott­fried Böhm fei­er­te am 23.01.2020 sei­nen 100. Ge­burts­tag. Ak­tu­ell ist in der  ARD Me­dia­thek der Film, „Die Böhms Ar­chi­tek­tur ei­ner Fa­mi­lie“, zu se­hen. Ab­so­lu­te Empfehlung!

Von der Mi­cha­els­ka­pel­le  ste­hen wie­der ein paar Hö­hen­me­ter an. Es be­steht auch die Mög­lich­keit mit dem Bus die Stei­gung zu über­win­den. Oben im Stadt­wald an­ge­kom­men kann man sich ge­wiss sein, für die­se Tour kei­nen wei­te­ren nen­nens­wer­ten Hö­hen­me­ter mehr zu­rück­le­gen zu müs­sen.  Es geht durch den Kot­ten­forst in Rich­tung Wald­au. Al­ter­na­tiv wä­re es auch mög­lich, den Spa­zier­gang mit ei­nem Be­such des ehe­ma­li­gen Kai­ser­parks  zu kombinieren. 

Kopf­bu­chen Teil der Kul­tur­land­schaft im Kot­ten­forst (Fo­to: J. Steinhauer) 

Kulturlandschaft Kottenforst: Die Kopfbuchen

Die Wald­au ist ne­ben den Wild­tie­ren, dem Spiel­platz so­wie dem neu­en Haus der Na­tur auch be­kannt für die Kopf­bu­chen. Die Kopf­bu­chen sind kei­ne Lau­ne der Na­tur son­dern Teil der Kul­tur­land­schaft Kot­ten­forst. Zur Brenn­holz­ge­win­nung wur­den die­se Bu­chen  ca. 150 cm – 180 cm über dem Bo­den ge­kappt. In den fol­gen­den Jah­ren wur­den die Trie­be aus den Stümp­fen im­mer wie­der als Brenn­holz abgeerntet. 

Die Fäl­lung der Bäu­me er­folg­te nicht  in Bo­den­nä­he, da  in das Wald­are­al auch das Vieh zur Mast ge­trie­ben wur­de. Die Tie­re hät­ten sonst die jun­gen Trie­be ge­fres­sen und so­mit wei­te­re Holz­ern­ten in den fol­gen­den Jah­ren ver­hin­dert. Die Kopf­bu­chen ha­ben in­zwi­schen  ein statt­li­ches Al­ter und zeu­gen von ei­ner Be­wirt­schaf­tung des Wal­des wel­che bis ca. 1900 Be­stand hatte. 

Die Hei­li­ge Stie­ge auf dem Kreuz­berg (Fo­to: J. Steinhauer)

Der Kreuzberg

Von der Wald­au geht es durch die Ort­schaft Ip­pen­dorf über den Sta­ti­ons­weg  auf den Kreuz­berg. Der Kreuz­berg ist ein fan­tas­ti­scher Ort in Bonn. Zum ei­nen ist der Blick auf das sich öff­nen­de Rhein­tal (die Köln-Bonner-Bucht) gran­di­os und zum an­de­ren ist die Kreuz­berg­kir­che so­wie die von dem Bau­meis­ter Bal­tha­sar Neu­mann ge­schaf­fe­ne Hei­li­ge Stie­ge ein­zig­ar­tig im Rhein­land. Auf­trag­ge­ber für den Bau der Hei­li­gen Stie­ge war Cle­mens Au­gust, wel­cher mit dem Bau ein Stück bay­ri­sche Hei­mat ins Rhein­land hol­te. Denn dort war die­se Art der sa­kra­len Ge­bäu­de  weit verbreitet. 

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Hei­li­ge Stei­ge auf dem Bon­ner Kreuz­berg. (Vi­deo von BonnerMuenster ) 

Die Marter Kapelle in Endenich

Im An­schluss ver­las­sen wir die Kot­ten­forst­tras­se und wan­dern hin­ab zur Mar­ter­ka­pel­le, wel­che di­rekt am Fu­ße des Kreuz­berg am Ran­de des  Stadt­teils En­de­nich  liegt. Der Le­gen­de nach sind an die­sem Ort die bei­den rö­mi­schen Sol­da­ten Flo­ren­ti­us und Cas­si­us so­wie sie­ben wei­te­re Sol­da­ten der The­bä­si­chen Le­gi­on  im drit­ten Jahr­hun­dert hin­ge­rich­tet wor­den. Die Sol­da­ten hat­ten sich ge­wei­gert ge­gen an­de­re Chris­ten zu kämp­fen und ih­rem Glau­ben (dem Chris­ten­tum) zu ent­sa­gen. Im Jahr 1643 wur­den Flo­ren­ti­us und Cas­si­us zu Bon­ner Stadt­pa­tro­nen er­nannt.  Sie sol­len an der Stel­le des heu­ti­gen Bon­ner Müns­ters be­gra­ben wor­den sein. 

Die Mar­ter­ka­pel­le in Bonn En­de­nich (Fo­to: J.Steinhauer)

Tat­säch­lich wur­den un­ter der Kryp­ta des Bon­ner Müns­ters drei  rö­mi­sche Sar­ko­pha­ge ge­fun­den. Die im Jah­re 1166 ge­bor­ge­nen Ge­bei­ne be­fin­den heu­te sich als Re­li­qui­en in der Kryp­ta des Bon­ner Müns­ters. Hier en­det die Tour, wel­che vie­le un­ter­schied­li­che Ein­drü­cke ge­bo­ten hat.

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