Es waren nicht viele Zuschauer, die sich an diesem regnerischen Mittwochabend in den Bonner Telekom Dome verlaufen hatten. Aber diejenigen, die da waren, zeigten nach vierzig gespielten Eurocup-Minuten ein feines Gespür für die geschundenen Seelen ihrer Mannschaft. Die nach der dreizehnten Niederlage in Folge hängenden Köpfe hoben sich langsam ein wenig, als die Bonner Anhänger für eine klare Leistungssteigerung des Teams in der zweiten Halbzeit applaudierten.
Nach einem mal wieder unterirdischen Start kämpften sich die Baskets auch beim Europapokalabschied wieder heran. Im dritten und im Schlussviertel hatten sie sogar die Chance, die Partie zu drehen. Als Topscorer Rotnei Clarke aber kurz vor Schluss per Dreier auf einen Punkt hätte verkürzen können und der Ball daneben flog, war klar, dass es auch heute wieder nicht zu einem Erfolg reichen sollte. Grund war vor allem einmal mehr eine Defense, die zu viele Punkte zuließ.
Neuzugang Langston Hall verbrachte das Spiel twitternd auf der Tribüne. Der junge Amerikaner wird erst am kommenden Sonntag erstmals ins Geschehen eingreifen können. Bis dahin wird er seine Mitspieler noch nicht auf Deutsch dirigieren können. Er versprach aber, bis zum Erreichen der Playoffs soweit zu sein, dass er das Siegerinterview in deutscher Sprache führen kann. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass er nicht die schlechtesten Voraussetzungen hat, in der Schule lernte er ein paar Jahre Deutsch. Das sei aber schon wieder etwas eingerostet, gab er zu Protokoll.