Cover des Buchs „Bonner Straßengeschichten“ mit einem Bild vom Münsterplatz, Menschen im Café om Vordergrund, mittig rechts die Beethoven-Statue von hinten, zentral das Münster.

Bonn ist eine Stadt, die oft im Schatten größerer Metropolen steht und doch ein Juwel voller Geschichtstiefe und kultureller Facetten darstellt. In „Bonner Straßengeschichten“ offenbart die Autorin Sofia Grillo die faszinierenden Facetten unserer Stadt und lädt zu einer stimmungsvollen Gedankenwanderung durch Vergangenheit und Gegenwart ein. Wer sich jemals gefragt hat, welche Geschichten Bonns Straßen und Plätze verbergen, findet in diesem Buch eine Fundgrube an Anekdoten, Bildern und historischen Einblicken.

Die Inhalte des Werkes umfassen vor allem das Herzstück der Stadt: das Zentrum. Dort entfalten sich die Erzählungen wie ein Spaziergang durch die Zeit. Auch die großen Plätze wie der Münsterplatz, Marktplatz, Kaiserplatz und Remigiusplatz erhalten jeweils eine Doppelseite, die anschaulich darstellen, wie sie sich über die Jahre verändert haben. Ergänzt durch stimmungsvolle Fotografien – sowohl aktuelle als auch jene aus Archiven – wird die Veränderung lebendig.

Ein Augenmerk liegt sogar auf der Wasserstraße Rhein, die untrennbar mit Bonns Identität verbunden ist. Grillo beschreibt nicht nur die heutige Bedeutung des Rheins für die Stadt, sondern öffnet ein Fenster zu seiner Vergangenheit und dem Einfluss, den dieser mächtige Fluss auf Bonn hatte.

Über das Zentrum hinaus führt die Buchreise durch charmante Viertel wie die Südstadt, Kessenich, Poppelsdorf, Endenich, die Altstadt und Beuel. Jedes Viertel besitzt seinen eigenen Charme, den die Autorin mit liebevoll ausgewählten Details und Geschichten darstellt. Die dazugehörigen Fotografien tragen dazu bei, dass diese Entdeckungsreise nicht nur intellektuell ansprechend, sondern auch emotional erfahrbar wird.

Ein kleiner (aber durchaus angenehmer) Nebeneffekt der Lektüre könnte sein, dass man sich hin und wieder mit einem Stadtplan bewaffnen muss, um die vorgestellten Straßenzüge in ihrer Form besser zu verorten. Das ist jedoch keineswegs ein Nachteil, sondern verstärkt das Eintauchen in das narrative Bonn, das Grillo so anschaulich beschreibt.

„Bonner Straßengeschichten“ ist ein Buch für Bonn-Liebhaber*innen und die, die es werden wollen. Selbst Kenner*innen der Stadt werden Überraschendes entdecken und Neues lernen. Sofia Grillo ist es gelungen, die Leser*innen in die Kopfsteinpflasterstraßen und lebhaften Plätze, die urigen Viertel und bedeutenden Schauplätze dieser Stadt mitzunehmen. Ein Werk, das nicht nur geschichtlich Interessierte begeistert, sondern auch jene, die Bonn auf eine neue, tiefere Art kennenlernen möchten.

Sofia Grillo: Bonner Straßengeschichten. Wartberg Verlag, 80 Seiten, 15,90 € (Hardcover)

Offenlegung: Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.

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