Toller Sport und enttäuschende Baskets

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Es war die absolute Dominanz: Eine überragende Verteidigungsleistung, Teamplay, erfolgreiche Spielzüge und ein Erfolg, den so niemand erwarten konnte. Die junge deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gekämpft. Hat zusammengestanden bis zu Schluss. Hat sich nach der Niederlage gegen Spanien im ersten Spiel zusammen gerissen. Hat alle Verletzungen weggesteckt und neue Spieler integriert. Sie hat das Publikum begeistert und mitgerissen.

Bei Angelique Kerber war es ähnlich. Im ersten Spiel bei den Australian Open stand sie schon am Abgrund, musste einen Matchball abwehren. Sie kämpfte sich aber zurück ins Spiel und erst recht ins Turnier. Ihren Weg ins Finale pflasterte zum Beispiel die Bonnerin Annika Beck. Im Endspiel stand dann die übermächtige Serena Williams. Und musste sich der nie aufgebenden Kerber geschlagen geben. Niedergekämpft und -gespielt. Die Tennisfans auf der ganzen Welt waren begeistert.

All das haben die Telekom Baskets einmal mehr vermissen lassen. Einer ordentlichen ersten Halbzeit mit verbesserter Verteidigung folgte in Bremerhaven einmal mehr der totale Einbruch in Hälfte zwei. Das heiße Händchen aus den ersten zwanzig Minuten hatte eine kalte Dusche genommen, nichts funktionierte mehr. Das Team fiel völlig auseinander, kein einziger Spieler kam mehr auf Normalform.

„Bremerhaven hat einen super Job gemacht und verdient gewonnen, da sie mehr Einsatz gezeigt haben als wir. Wir haben nach einer guten ersten Halbzeit völlig den Faden verloren. Bei uns sind quasi alle Dämme gebrochen“, meinte Coach Carsten Pohl nach dem Spiel. Mehr Einsatz hatte Bremerhaven also gezeigt. Was aber muss ein Team machen, bei dem es spielerisch nicht läuft, das sich im Strudel einer Negativserie befindet? Was kann der geneigte Anhänger verlangen, wenn nicht Einsatz, Kampf und Leidenschaft?

Es wird Zeit, den Abstiegskampf anzunehmen. Kratzen, beißen und spucken ist angesagt, sonst gehen auf dem Hardtberg mit etwas Pech schon bald die erstklassigen Lichter aus. Das kann niemand wollen.

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