Geschmückter Eingang zu den KulturWelten in der Bonner kunstBRENNEREI, Kölnstraße 139 © Ansgar Skoda
Geschmückter Eingang zu den KulturWelten © as

Sphärische Klanglandschaften, neu zusammengemischte Musikensembles und großformatige Objektkunst und Malerei – Elvin Ruic und Lukas Heß von der Zentrale für Freiraum und Subkultur (kurz: ZFS) lockten am Samstag, 3. Dezember, mit einem vielseitigen Programm zu den zweiten KulturWelten in die kunstBRENNEREI, Kölnstraße 139. Während der eintrittsfreien Veranstaltung konnte man den meditativen Sounds – eine Mischung aus Klassik, Jazz und Elektro – lauschen oder die Kunstwerke in den Ausstellungsräumen bestaunen.

Niklas Paschburg auf den 'KulturWelten' (c) as
Niklas Paschburg auf den ‚KulturWelten‘ (c) as

Das musikalische Crossover-Projekt Movement: Butterfly – bestehend aus einem Streichquartett des Bonner Beethovenorchesters und dem Jazz-Trio Four – präsentierte experimentelle Kompositionen, die in manchen Momenten erfrischend disharmonisch an klassische Stücke der Neuen Musik erinnerten. Die One-Man-Show Niklas Paschburg performte bereits im Mai 2015 bei der Soundcouch des ZFS farbenfrohe Elektro-Beats. Bei der KulturWelten sorgte der Hamburger auf Keyboard, Synthesizer und Akkordeon mit sanft sich steigernde Trance- und Ambient-Rhythmen für hypnotische Wohlfühl-Momente.

Sounds treffen auf facettenreiche Malerei und gespenstische Skulpturen

Nina Herold mit neuen Acrylbildern und Ausstellungsbesucher (c) as
Nina Herold mit neuen Acrylbildern und Ausstellungsbesucher (c) as

Zwischen den einzelnen Live-Performances konnte man bei Fingefood und Getränken die Kunstwerke in den atmosphärischen und großzügigen Räumlichkeiten der kunstBRENNEREI bestaunen. Der Maler Tobias Stutz erinnert mit seinem Ölbild Morning Sun an Arbeiten des Briten David Hockney. Gabriele Angel Leinenbach arbeitet hingegen bei ihren schillernd dekorativen, nicht gegenständlichen Werken viel mit Blattvergoldung. Atmosphärische in Ölfarben gefasste Porträts und Akte präsentiert der Maler Ben Beyer mit Werken wie Ted. Die neuen Acrylwerke der Künstlerin Nina Herold beleuchten detailgenau ungewöhnliche Perspektiven oder Meerestiere.

Leuchtende Skulpturen von Men Duri Melcher (c) as
Leuchtende Skulpturen von Men Duri Melcher (c) as

Gespenstische Wesen aus Holzverästelungen, Metall, Farbe und anderen Materialien vom Skulpturenkünstler Men Duri Melcher konnte man im Treppenaufgang unter dem Übertitel Entwurzelung der Eisgeister bewundern. Auch seine phantasievollen Lichtinstallationen waren wieder ein kleines Highlight der Veranstaltung. Einer der ausstellenden Künstler, Dr. Philip Gondecki von MIGRApolis House of Resources, sprach über neue Fördermöglichkeiten für interkulturelle Kunst- und Musikprojekte.

Benefizkunstversteigerung am 10. Dezember zugunsten des Flüchtlingsprojekts Abenteuer Lernen e.V.

'Entwurzelung der Eisgeister' von Men Duri Melcher (c) as
‚Entwurzelung der Eisgeister‘ von Men Duri Melcher (c) as

Nach dem eindrucksvollen kulturellen Programm darf man sich bereits auf das nächste Heimspiel freuen. Denn auch nächstes Wochenende öffnet die kunstBRENNEREI ihre Pforten. Am Samstag, 10.12. wird ab 15:30 eine Benefizkunstversteigerung im Rahmen des kulturellen Adventskalenders Unerwartet Erwartet 2016 veranstaltet. Künstler der kunstBRENNEREI und ihre Freunde versteigern dann eigene Werke für einen guten Zweck. Der Erlös geht zu 100% an das Flüchtlingsprojekt des Abenteuer Lernen e.V. Durch die Auktion wird Saman Haddad führen. Besucher können unter den Exponaten auch einige ungewöhnliche Ideen für Weihnachtsgeschenke erstöbern. Im Anschluss an die Auktion gibt Kritzelklamauker Micha Marx farbenfrohe Geschichten aus seinem Leben zum Besten, sehr persönlich und pointiert illustriert mit seinen Comics.

Leuchtende Skulpturen von Men Duri Melcher (c) as
Leuchtende Skulpturen von Men Duri Melcher (c) as

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Dieser Beitrag erschien erstmals auf Kultura Extra.

Alle Fotos (c) Ansgar Skoda

2 Kommentare

  1. Es ist nicht einfach, eine Veranstaltung wie KulturWelten in ihrem Facettenreichtum, mit ihrer Zeitdimension von sieben Stunden, mit ihrem innovativen Charakter für die Bonner Kulturszene zu beschreiben, zu dokumentieren und zu würdigen. Ansgar Skoda ist es bestens gelungen – ein feiner Beobachter, ein guter Zuhörer: Selten so kompetente Berichterstattung in einem Onlinejournal gelesen! Danke!

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