Mit der Show „Plüfoli“ eröffnet heute das GOP-Theater seinen regulären Betrieb. Nach einem Jahr Bauzeit darf sich Bonn auf eine neue Attraktion im Bundesviertel freuen. Ich durfte bei der Pressevorführung am vergangenen Donnerstag teilnehmen.

Varieté steht für abwechslungsreiche Unterhaltung. Das war in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts ein großes Ding und geriet im Zeitalter des Fernsehens langsam ins Hintertreffen. Seit den 1990er interessieren sich aber wieder mehr Menschen für Live-Unterhaltung, das Varieté erlebt eine Renaissance. Daran nicht ganz unbeteiligt ist das GOP, das 1992 in Hannover das erste derartige Theater eröffnete. Der Spielort Georgspalast ist auch gleichzeitig Namensgeber für das GOP.

Ein leuchtend rot umrandeter Eingang, darüber ebenso leuchtend der Schriftzug "GOP.".
Das GOP Bonn von außen (Foto: Johannes Mirus)

In Bonn eröffnet am heutigen Sonntag das siebte GOP-Varieté. Die Shows wechseln alle zwei Monate – und zwar komplett inklusive des Ensembles. Im September und Oktober ist es eine in anderen Spielstätten bereits erfolgreich geprobte: Plüfoli. Eine höchst artistische Show mit einigen Clown- und Musikeinlagen. Es fühlte sich zeitweise wie ein Zirkus an, aber die etwa zweistündige Vorführung ist vor allem eines: hervorragende Unterhaltung.

Gekrönt wird die Show durch das Essen. Vorspeise und Hauptgang wurden vor dem ersten Teil serviert, das Dessert in der Pause. Alle drei Gänge schmeckten hervorragend und rundeten den Abend erst so richtig ab.

Ein roter Vorhang verhüllt die Bühne, davor steht ein schwarzes Piano. Im Vordergrund ganz viele Menschen an Tischen.
Saal des GOP Bonn in der Pause (Foto: Johannes Mirus)

Das alles half, die wenigen negativen Punkte abzumildern. Das durchweg freundliche Personal wirkte manchmal überfordert. So hatte man sich offenbar so gar nicht auf Vegetarier eingestellt, die Alternative wurde jedesmal serviert, nachdem die anderen am Tisch mit ihrem Gang schon fertig waren. Auch Getränkebestellungen wurden regelmäßig mit großem zeitlichen Abstand serviert.

Das sind vermutlich noch Zeichen, dass das Team eingespielt werden muss. Genauso wie es rund um das Gebäude noch deutlich sichtbar ist, wie neu das GOP in Bonn angekommen ist. Es ist noch vieles Baustelle.

Die Pressevorführung zeigte dennoch, dass das GOP-Varieté ein Gewinn für Bonn ist. Für moderate Preise ab 29 Euro kann man sich hervorragend unterhalten und bekochen lassen. Zusatzangebote wie das angeschlossene Restaurant Leander oder die Pianobar für den Absacker danach klingen ebenfalls verführerisch.

Die Premierenvorstellung heute Abend ist zumindest schon seit einem halben Jahr ausverkauft.

Offenlegung: Der Abend war für mich und meine Begleitung komplett kostenfrei. (Okay, das Parkhaus musste ich bezahlen.) Mir wurden keine Vorgaben gemacht, ob und wie ich zu berichten habe.

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